Ostern ist in vollem Gange. Im Multi-kulturellen Australien natürlich je nach Familie mal mehr mal weniger.
Feiertage
Wie im deutschsprachigen Raum sind Karfreitag („Good Friday“), Ostersonntag („Easter Sunday“) und Ostermontag („Easter Monday“) Feiertage in Australien. Extra Ostergottesdienste gibt es hier auch am Gründonnerstag und Karfreitag – Ostersonntag sowieso.
Ferien
Die Australier:innen nutzen das lange Wochenende gern für einen Ausflug. Die Familien mit Schulkindern natürlich auch gleich für einen Urlaub. Somit lassen sich ein paar Urlaubtage sparen. Die Oster-Schulferien dauern zwei Wochen und liegen meist an Ostern dran, je nach Lage im Kalender.
Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten der Geschäfte und Supermärkte unterscheiden sich von State zu State und teils noch von Gemeinde zu Gemeinde. Am Karfreitag haben die meisten Supermärkte geschlossen. In NSW ist zumeist auch am Ostersonntag geschlossen. In den anderen States ist dann am Ostersonntag schon wieder vorwiegend normaler Geschäftsbetrieb, eventuell mit verspäteter Öffnungszeit. Ostermontag ist in den meisten Fällen wieder ein ganz normaler Öffnungstag, wie Sonn- oder Feiertags. Alkohol darf an Karfreitag landesweit nicht zum Mitnehmen verkauft, höchstens in Restaurants oder Bars ausgeschenkt werden. Kleinere, eigenständige Restaurants haben oft das gesamte Osterwochenende geschlossen.
Essen
Fisch und Sea Food scheint auch an Ostern wieder hoch im Kurs zu stehen. Im süßen Bereich sind hier die „Hot Cross Buns“ überall zu finden. Ein süß-gewürztes, weiches Brötchen mit einem weißen Kreuz obendrauf, dass mit Trockenfrüchten, mit Schokolade oder ohne Füllung gebacken wird. An Karfreitag wird es dann traditionell mit Butter gegessen. Ansonsten gibt es hier auch ganz normal Schoko-Osterhasen und -eier.
Osterhase
Der „Easter Bunny“ kommt hier auch immer mal wieder als „Easter Bilby“ daher, also dem kleinen, hüpfenden Beuteltier.
Osterdeko und Eiersuche
Osterdeko ist in den Vorgärten kaum zu finden. Für drinnen gibt es in den Geschäften auch Plastikostereier zum Anhängen zu kaufen. Da Ostern in Australien im Herbst stattfindet, ist die Natur noch üppig grün und bedarf daher wenig Schmuck als im europäischen Frühling. Am Ostersonntag werden dann die Eier versteckt und beim „Easter Egg Hunt“ von den Kindern wieder gesucht.
Sydney Royal Easter Show
Die Sydney Royal Easter Show ist ein Rummel / Jahrmarkt für zwei Wochen im April um Ostern herum mit verschiedenen Fahrgeschäften. Daneben gibt es auch eine landwirtschaftliche Ausstellung, um den Stadtbewohner:innen das Leben auf dem Land vorzustellen.
Ein Privileg der Australier:innen ist, dass sie dieses wunderschöne, weitläufige, rot-braune Land mit einigen der weltweit giftigsten und schmerzhaftesten Kreaturen teilen… Diese Folge soll Angst nehmen und Respekt belassen.
Venomous vs. Poisonous
Im Englischen unterscheidet mit „giftig“ in zwei verschiedene Arten – Venomous und Poisonous. Venomous meint, wenn z.B. eine Spinne oder Schlange beißt und dabei ein Gift absondert. Poisonous meint, wenn man etwas zu sich nimmt, das giftig wirkt – z.B. giftige Pilze.
Spinnen
Die giftigste Spinne Australiens ist die Sydney Funnelweb Spider – die Sydney Trichternetzspinne. Sie ist eine von etwa 40 Arten Trichternetzspinnen in Australien. Sie leben in einem bis zu 60cm tiefen Loch unter der Erde und haben ein Trichter-förmiges Netz am Ausgang um ihre Beute zu fangen. Auf Grund ihrer außenliegenden Lungen, benötigen sie immer eine feuchte Umgebung. So sieht man sie, wenn überhaupt, meist nach Regen im feuchten Rasen. Seit 1981 gibt es ein Gegengift und keine Todesfälle mehr. Die Redback Spider ist häufig in trockenen, geschützten Ecken im Garten anzutreffen. Sie ist gut an ihrem markanten, roten Streifen auf dem Rücken zu erkennen. Allgemein gibt es im Garten immer wieder Spinnen – oft in großen Spinnennetzen. Diese sind aber meist eher harmlos – obwohl sie leicht giftig sind, sind sie doch sehr scheu und verschwinden lieber als zu beißen. Eine Spinne ohne Netz ist die Huntsman Spider („Riesenkrabbenspinne). Wie ihr Name verrät, jagt sie ihre Beute – oft andere (giftige) Spinnen und sonstige Plagen um das Haus herum. Auch Huntsman beißen sehr selten und rennen lieber weg. Findet man mal eine Spinne im Haus, fängt man diese am besten mit einem Glas oder Plastikbehälter ein, schiebt ein Papier oder eine Pappe zwischen Wand und Behälter/Spinne und befördert die Spinne zurück in den Garten.
Schlangen
Die giftigste Schlange Australiens ist die Inland Taipan. Sie ist aber sehr scheu und nur in einem bestimmten und trockenen Teil des Outbacks zu finden. Die zweitgiftigste Schlange – die Eastern Brown Snake – ist an der Ostküste von Adelaide bis Cairns anzutreffen. Sie sonnt sich gerne und schreckt nicht gleich vor Menschen hoch, sodass beim Bushwalk etwas Vorsicht geboten ist, dass man nicht über sie stolpert und zum Angriff zwingt. Die Eastern Brown Snake hat eher kurze Giftzähne, sodass dicke Socken, geschlossene Schuhe und lange Hosen schon einen guten Schutz bieten. Ein weiterer giftiger Bewohner der Ostküste ist die Red-bellied Black Snake. Sie ist an der Ostküste von New South Wales bis hoch nach Süd-Queensland zu finden. Diese Schlangenart ist sehr scheu und wird schon durch Erschütterungen beim Laufen vor uns Menschen gewarnt um rechtzeitig im Unterholz zu verschwinden.
Erste Hilfe bei einem Biss
Wurde man von einer Spinne oder Schlange gebissen, sollte man zügig Druck auf die Bissstelle ausüben oder einen Druckverband oberhalb der Bissstelle anlegen. Der Druckverband hilft, die Verbreitung der Lymphflüssigkeit zu unterbinden (Pressure-Immobilization-Technique). Das Gift wird im Körper nicht über das Blut, sondern die Lymphe verteilt. Anschließend sollte das Bein oder der Arm möglichst nicht mehr bewegt werden und schnellstmöglich ein Arzt gerufen werden. Es herrscht jedoch kein Grund zur Panik – der Biss einer Sydney Funnelweb Spider tötet frühestens 2 Stunden nach dem Biss, meist eher später. Krankenhäuser haben heutzutage meist Gegengift parat und meist eine Mischung aus verschiedenen Gegengiften. Somit ist die Art der Spinne oder Schlange nicht mehr so wichtig für die Behandlung. Bei Schlangen und Spinnen kann es zu Trockenbissen kommen – also einem Biss ohne Giftabsonderung. Ob ein Angriff jedoch trocken oder mit Gift war, lässt sich nicht ohne weiteres feststellen, sodass in jedem Falle ein Arzt benachrichtigt werden sollte.
Gewinnung von Gegengift
Schlangen und Spinnen werden in speziellen Stationen gehalten und regelmäßig „gemolken“. Dabei werden sie also zur Giftabgabe animiert und dieses Gift dann aufgefangen. Dieses Gift wird dann einem Tier, im größten Fall einem Pferd, injiziert. Anfangs in ganz kleinen Dosen, bis es Antikörper entwickelt hat und die volle Dosis verträgt. Diese Antikörper werden dem Tier dann entnommen und als Gegengift verwendet. Für die Inland Taipan gibt es kein Gegengift, weil selbst die kleinste Dosis das Pferd töten würde. Stattdessen kann man auch das Gegengift der Coastal Taipan verwenden.
Weitere giftige Tiere
Ganz unscheinbar und klein ist der Box Jellyfish – die Würfelqualle. Sie ist im Sommer an den Küsten und Stränden der nördlichen Hälfte Australiens zu finden. Gegen sie hilft ein „Stinger Suit“ – ein Ganzkörperanzug, der den Kontakt der Tentakel mit der Haut verhindert. Denn dieser Hautkontakt löst eine chemische Reaktion aus, die im Ergebnis das Gift an den menschlichen Körper übergibt. Wurde man doch einmal erwischt, soll Essig als erste Hilfe nützlich sein und die chemische Reaktion unterbinden. Dabei gilt es unbedingt die Finger wegzulassen, da sonst die Reaktion auf der Fingerhaut wieder starten würde. Auch der Platypus, das Schnabeltier besitzt Giftzähne. Das Gift ist wohl nicht sehr gefährlich, jedoch sehr schmerzhaft. Also lieber aus sicherer Entfernung beobachten, so denn man die Platypusse überhaupt zu Gesicht bekommt.
Fazit
Aus Europa kommend sind die Befürchtungen hinsichtlich Schlangen und Spinnen groß. Im Alltag und ganz besonders in der Großstadt spielen Spinnen und Schlangen jedoch kaum eine Rolle. Sie sind scheue Wesen und gehen den Menschen so gut es geht aus dem Weg. Der/Die Durschschnittsaustralier:in sehen vielleicht einmal in 10 Jahren eine Schlange – und das trotz Camping und Bushwalks. Man muss schon viel Glück haben, um eine größere Spinne oder Schlange bestaunen zu können. Und wenn es doch mal zu einer Begegnung kommt: Ruhe bewahren und wenn nötig langsam rückwärts zurückweichen. Alles in Allem gibt so gut wie keine Gründe, den Urlaub, das Studium oder ein Leben in Australien auf Grund von Spinnen und Schlangen abzusagen.
Was ist eigentlich typisch Australisch? Da gibt es so einige Dinge… diese sind nicht unbedingt einzigartig auf der Welt, aber eben ganz normal hier und häufig zu finden. In dieser Folge gebe ich mal einen kleinen Einblick aus meiner Sicht der Dinge.
Im Alltag
Barfuß unterwegs
die Australierinnen und Australier laufen gern barfuß durch die Gegend
Selbst beim Autofahren sieht man sie immer mal wieder barfuß, obwohl das Gesetz natürlich geeignetes Schuhwerk fordert
Alternativ zu barfuß gehen auch die Flipflops, die hier „Thongs“ genannt werden
Männer tragen gerne Board Shorts – kurze Hose und Badehose in einem
Frauen sieht man in jeder Lebenslage in „Active Wear“ – also Leggins und Funktionsshirt
Die Einheimischen gehen gern ab 15 Uhr nach Hause – Zoo und Co. werden am etwas späteren Nachmittag also angenehm ruhig
Die Sprache hier ist Australisches Englisch – in den Slang muss man sich anfangs erst einmal reinhören. Die vielen verwendeten Abkürzungen machen es einem da nicht unbedingt leichter…
Dabei reden die Australierinnen und Australier gern viel – zumindest im Radio und TV, was uns bisweilen etwas auf die Nerven geht, wenn wir doch eigentlich Musik hören wollen
Umgang Miteinander
Australierinnen und Australier sind tendenziell sehr offen für neue Bekanntschaften
Der Pioniergeist von früher, als die ersten Siedler schnell Kontakte knüpfen mussten, um ihre Lebensgrundlage aufzubauen hat sich bis heute gehalten
Projekt-bezogene Freundschaften findet man bis heute in vielen Bereichen, z.B. auf Arbeit, in der Schule oder im Sportverein
„Give it a go“ – der Ausspruch schlechthin, wenn man anderen oder neuen Erfahrungen erstmal eine Chance gibt
Man denkt dem Busfahrer beim Aussteigen
Australierinnen und Australier sind leider eher unehrlich, wenn sie selbst Fehler gegangen haben, statt sich dessen zu stellen
Australien ist ein Schmelztiegel der Kulturen – bis auf die Ureinwohner sind ja alle irgendwann einmal zugereist
Trotzdem gibt es einen gewissen Rassismus in der Bevölkerung – neuen Einwanderern oder auch anderen Kulturen gegenüber
Australien wird immer wieder als „Nanny State“ abgestempelt
Das macht sich unter anderem in hoher Polizeipräsenz bemerkbar
Eventuell hängt es aber auch damit zusammen, dass die Australischen Kinder wohlbehütet zu Hause großgezogen werden und eben nicht die benötigte Selbstständigkeit von klein auf mit auf den Weg bekommen
Australierinnen und Australier sind recht aktiv im Ehrenamt
Feuerwehr, Katastrophenschutz oder auch Rettungsschwimmer an den Stränden – meist werden diese Einrichtungen nur durch Freiwillige verwaltet und betrieben
Royal Flying Doctors
Ein weiterer Dienst auf (bezahlter) Freiwilligenbasis
Die fliegenden Ärzte versorgen und vorsorgen die ländliche Bevölkerung in entfernten Gebieten, wo es keine Arztpraxen mehr gibt
Hier vertraut man in die Ehrlichkeit der anderen
Sei es die Kasse des Vertrauens am Honigstand
Nicht verschlossene Autos und Häuser oder
Der Beutel am Strand, der nicht bei der erstbesten Gelegenheit gestohlen wird
(das soll nicht heißen, dass es nicht trotzdem Kriminalität gibt)
Im Restaurant wird kein Trinkgeld erwartet
Als Gast erwartet man (zurecht), dass das Personal angemessen bezahlt wird
Gibt man trotzdem ein kleines Trinkgeld, ist die Freude meist groß
Im Taxi vorne sitzen
Auch im Taxi gilt eine Art Gleichwertigkeit zwischen Fahrgast und Fahrer, sodass man als einzelner Gast durchaus auf dem Beifahrersitz Platz nimmt
Autos
Auto sind hier meist groß, was stückweit auch mit den großen Entfernungen zu erklären ist, die hier regelmäßig zurückgelegt werden müssen
LKW sind standesgemäß noch größer … viel größer, um möglichst viele Waren effizient über die langen Entfernungen transportieren zu können
Auf der Autobahn darf man nur 110 km/h fahren, was die langen Entfernungen noch länger erscheinen lässt…
In Städte und Wohngebieten zeigt sich auch der Fokus auf das Auto:
Gehwege gibt nur an wirklich großen Straßen und
Kinder werden überall mit dem Auto hin kutschiert
Tradie-Autos sind hier ganz normales Stadtbild, also Pickups (hier Ute genannt) mit verschiedensten Aufbauten für das jeweilige Handwerk
Städte und wohnen
Städte bestehen hier meist „nur“ aus „Suburbs“
so wie in großen deutschen Städten wurde hier nie eingemeindet
Die Architektur ist oft sehr individuell, jedes Haus sieht anders als die Nachbarshäuser aus
Natürlich gibt es auch in Australien Siedlungsprojekte, wo die Häuser sehr ähnlich aussehen
Häuser werden oft aus Holz gebaut
In Städten gibt es „Gimmicks“
tolle Parks
mit beeindruckenden Spielplätzen
Picknickbereiche, oft sogar mit einer oder mehreren heißen Platten / BBQ (kostenlos)
Öffentliche Toiletten sind auch immer in Reichweite
Natur
Weltberühmt: die roten Wüsten und Steppen des Outbacks im Landesinneren
Gondwana Regenwald an der Ostküste Australiens
Eukalyptusbäume
Hier werden sie umgangssprachlich „Gum tree“ genannt
Es gibt viele verschiedene Arten
Einige Arten sind bei Koalas besonders beliebt
Es gibt sehr viele Nationalparks, die zum Schutz der Natur errichtet wurden, aber auch für den Menschen zur Nutzung
Oft gibt es Besucherzentren, Zeltplätze, Wanderwege
Viele Tiere, teils einzigartig in Australien:
Schlangen und Spinnen, einige davon hochgiftig
Beuteltiere wie z.B. Kängurus, Koalas, Wombats, etc.
Exotische Vögel, wie Kakadus, Loris, Papageien, etc.
Essen
Fastfood ist weit verbreitet
Und wird auch bis ins hohe Alter genossen
Fish & Chips
Hamburger
Pizza, etc.
Ganz berühmt: der „Snag“, das Würstchen vom Spenden-„Sausage Sizzle“ vor Bunnings, dem hiesigen Baumarkt
Es gibt aber auch gesunde Restaurants – gesundes Essen:
Avocados
Sauerteigbrot
Açaí Bowls etc.
Leckere, tropische Früchte, wie z.B. Mangos
Avocados sind sehr beliebt bei den Australierinnen und Australiern
Sie essen gern im Restaurant – eigentlich ist da immer was los
Alternativ darf es auch „Take away“ sein, also Essen zum Mitnehmen
Im Restaurant gibt es immer kostenlos Trinkwasser
Ein besonderer australischer Brotaufstrich ist Vegemite
Eine salzige Paste mit Hefeextrakt, den man sich hauchdünn auf sein Brot schmiert
Manche genießen es mit Butter, andere mit Käse oder Avocado
Geschmacklich sehr gewöhnungsbedürftig
Der „Nationalkuchen“ ist Pavlova
Er besteht aus einer Baiser-Basis, auf die geschlagene Sahne gegeben wird und darauf wiederum frische Früchte, wie z.B. Erdbeeren, Heidelbeeren, Passionsfrucht und ein paar Spritzer Zitronensaft
Es wird immer mit Neuseeland gestritten, wer ihn denn eigentlich erfunden hat
Der Name geht zurück auf die Balletttänzerin Anna Pavlova, da der Erfinder der Pavlova beim Anblick des Kuchens an ihr weißes Tutu erinnert wurde
Zu Weihnachten und Ostern gibt es auch besonderes Gebäck, welches auf die britische Vergangenheit zurückgeht:
Christmas Pudding zu Weihnachten, ein saftiger Kuchen mit Zimt und Rosinen
Hot-Cross-Buns zu Ostern, die entweder reine süße Brötchen mit einem aufgebackenen Kreuz oder aber mit Trockenfrüchten oder Schokolade gefüllt sind
Trinken
Australierinnen und Australier trinken eher viel Alkohol
Obwohl dieser sehr teuer ist
Alkohol ist nur ein separaten „Bottle Shops“ bzw. „Liquor Stores“ zu bekommen, manchmal auch in Supermärkten, dann aber in einer abgetrennten Ecke mit separaten Kassen
Allgemein haben Australierinnen und Australier gern einen Drink zu Hand, sei es ein Bier oder Wein beim Picknick oder der Party
Glücksspiel
Wenn auch etwas versteckt und nicht auf den ersten Blick erkenntlich, ist das Glücksspiel in Australien ganz groß
Es gibt große Casinos in den Innenstädten der Metropolen
Jeder RSL (eine Art Veteranenclub) oder Country Club hat einen Bereich mit Spielautomaten, die auch rege genutzt werden
Im nächsten Teil der kleinen Serie zur Vorstellung der Urlaubsregionen in den States und Territories geht es dieses Mal nach Queensland (QLD) – den „Sunshine State“. Dieser hat für das viele schöne Wetter unzählige Kilometer schönster Sandstrände zu bieten. Für jeden Geschmack ist etwas dabei: von Party über Einsamkeit bis gefährlich und natürlich Tauchen im Great Barrier Reef.
Queensland lässt sich in 6 (inoffizielle) Regionen einteilen:
South-East-Queensland
White Bay Burnett
Central Queensland
North Queensland
Far North Queensland
Outback Queensland
Queensland hat mit seinen etwa 5,2 Millionen Einwohner weniger als Sydney allein. Dementsprechend wird es hier eher voll von Touristen, als von den Einwohnern. Beim Wetter hat Queensland viel Sonne, aber auch hohe Luftfeuchtigkeit und Cyclone im Sommer zu bieten. Der Norden hat dabei im Winter immer noch Urlaubstemperaturen für T-Shirt und kurze Hosen zu bieten. Hotel-Swimmingpools müssen jedoch im Winter beheizt sein, da sie sonst zu kalt zum einfachen baden sind.
South-East-Queensland
Diese Region besteht aus der Gold Coast, Brisbane und der Sunshine Coast und hat damit die meisten Einwohner zu bieten. Gold Coast ist ein beliebtes (Party-) Urlaubsziel der Australier. An den langen Stränden von Surfers Paradise gibt es als Besonderheit zahlreiche Hochhäuser, die diesem Strandabschnitt einen ganz besonderen Anblick verleihen. Brisbane als Hauptstadt von Queensland ist sicherlich einen Abstecher wert. Entlang des Brisbane Rivers kann man sehr schön spazieren oder auf dem Fluss mit der Fähre um die Innenstadt schippern. Die Sunshine Coast ist ruhiger und natur-naher als die Gold Coast. Als zentraler Ort ist hier Noosa sehr beliebt. Statt Hochhäuser gibt es hier eher Hotel-Resorts.
White Bay Burnett
Hier findet sich Bundaberg, sowie die Fraser Coast mit Fraser Island, der weltweit größten Sandinsel. Doppelt so groß wie Rügen wartet Fraser Island mit Regenwäldern, Süßwasserseen und einem Highway auf dem Strand auf. Am 75 Mile Beach landen sogar Kleinflugzeuge. Zum Baden ist der Strand jedoch nicht geeignet – eine starke Strömung und gefährliche Meeresbewohner wie z.B. Haie empfehlen lieber einen Badeausflug nach Hervey Bay, dem Eingangstor nach Fraser Island auf dem Festland. Hier kann man im Winter auch Wale beobachten, die ihren frisch geborenen Nachwuchs großziehen, bevor es im Frühling wieder Richtung Antarktis geht. Bundaberg ist weithin bekannt für seine Zuckerrohrfelder und die Rum Brennerei. Nördlich von Bundaberg, in Mon Repos, legen jährlich tausende Schildkröten ihre Eier. Das kann man von November bis März in abendlichen Touren beobachten. Die kleinen Schildkröten schlüpfen dann im Januar und besonders Februar und können bei ihrem abenteuerlichen Weg ins Wasser beobachtet werden.
Central Queensland
An der Capricorn Coast gibt es menschenleere Strände zu entdecken. Das Südliche Great Barrier Reef sorgt dann auch für gute Schnorchel- und Tauchbedingungen. Der Zentrale Ort ist hier jedoch etwas weiter im Inland: Rockhampton – die Rinderhauptstadt Australiens. The Whitsundays locken mit Bildern wie aus dem Paradies: Seichtes Wasser, weiße Strände und türkisblaues Meer. Whiteheaven Beach ist mit seiner 7km Länge einer der hellsten Strände der Welt. Statt in einem Hotel kann man hier auch die Zeit auf einem Segelboot verbringen. Bei einem Rundflug gibt es dann auch einen Blick auf das Herzförmige Riff. Das Eingangstor zu den Whitsundays ist Airlie Beach.
North Queensland
In North Queensland wird es ruhiger – hier ist hauptsächlich Townsville zu erwähnen. Die Stadt ist der Ausgangspunkt nach Magnetic Island – die kleine und günstigere Schwester der Whitsundays. Auch Touren ins Great Barrier Reef starten in Townsville, aufgrund der größeren Entfernung sind diese jedoch meist teurer als noch weiter im Norden.
Far North Queensland
Dieses letzte, nördliche Ende der Queensland-Küste hat seinen Fokus auf dem Great Barrier Reef im Wasser und dem Tropischen Regenwald an Land. Cairns als größte Stadt ist nett, aber auch nicht sehr besonders. Touren zum Great Barrier Reef starten entweder hier oder in Port Douglas, wobei zum Schnorcheln und Tauchen das „Outer Reef“ zu empfehlen ist, da dies noch am besten intakt ist. Ansonsten ist Baden hier nur noch in bewachten und abgesperrten Strandabschnitten zu empfehlen – Krokodile können sowohl in Flüssen, als auch im Ozean anzutreffen sein. Im Sommer gibt es dann noch die hochgiftige Würfelqualle – es ist also Vorsicht geboten! Nördlich von Port Douglas ist der Daintree Nationalpark zu empfehlen – hier geht der tropische Regenwald direkt in das Great Barrier Reef über und beide leben hier eng zusammen. Wer nicht bis Port Douglas fahren mag, kann auch von Cairns aus den Regenwald um Kuranda u.a. aus einer Seilbahn bewundern. Krokodile von Nahem kann man in Hartley’s Crocodile Adventures bestaunen. Gen Westen startet in Cairns der Savannah Way – 3.700km (zumeist unbefestigt) bis Broome in Western Australia.
Outback Queensland
Zusammengefasst ist das das Inland Queenslands. Hier gibt es viel Outback und Wüste und ganz viel Nichts. Küstennah ziehen sich Nationalparks / Regenwälder von Süden bis Norden, doch dahinter muss man die besonderen Orte schon gezielt anfahren, die es zweifelsohne hier und da gibt. Eine dieser Besonderheiten ist das größte Rodeo-Event der Südhalbkugel in Mount Isa. 26.000 Besucher lassen hier im August mit Cowboy-Hut, Jeans und Stiefeln Wild-West-Stimmung aufkommen.
Art des Reisens
Von International landete man meist in Brisbane, einige wenige Verbindungen gibt es auch nach Cairns. Inner-Australisch sind die meisten Städte entlang der Küste per Flugzeug zu erreichen. Vor Ort lohnt es sich dann mit einem Wohnmobil oder mindestens Geländefahrzeug und Zelt zu reisen. Dabei sollten jedoch die Entfernungen nicht unterschätzt werden! Cairns – Sydney ist sicherlich in 2 Wochen zu schaffen, 3 Wochen wäre besser und noch mehr um alles noch entspannter zu entdecken.
Big Things
In Queensland befinden sich derzeit 114 „Big Things“. Die 7 herausragendsten sind:
Big Pinapple in Sunshine Coast, in Woombye
Big Barrel und Big Bottle in Bundaberg
Big Mango in Bowen
Big Gumboot in Tully, der feuchtesten Stadt Queenslands
Hier in Australien ist das Steuer auf der rechten und fährt man auf der linken Seite. Das kommt natürlich aus der Britischen Vergangenheit… Zu Beginn ist das natürlich erst mal etwas ungewohnt. Wenn man in einer größeren Stadt Australiens erstmals ankommt und in ein Auto steigt, hat man zum Glück genügend andere Verkehrsteilnehmer, denen man hinterher fahren kann. Mit der Zeit gewöhnt man sich auch gut an den Linksverkehr.
Straßen
Was in Deutschland die Autobahn ist, ist in Australien der Motorway oder der Highway. Wobei der Motorway ordentliche Aus- und Abfahrten hat und der Highway nur kleine Kreuzungen, sodass man dann eventuell die Gegenspur kreuzen muss, um zur rechten Seite abzufahren. Der Highway kann aber einspurig wie die deutsche Landstraße sein. In jedem Fall sagt der Name nichts über den Straßenbelag aus – der kann nämlich auch Sand sein. „Gravel Roads“ gibt es allerdings eher im dünn besiedelten Inland/Outback. Grundsätzlich sind die Straßen hier meist nicht die besten. Klima-bedingt ist die Asphaltdecke meist eher dünn und kann daher auch schnell Löcher bekommen. Diese werden dann zwar zeitnah mit Kaltasphalt provisorisch gestopft, aber sind dann doch schnell wieder ausgefahren. Die langfristige Reparatur macht sich dann meist durch Unebenheiten bemerkbar. Es wird halt auch beim Straßenbau alles nicht so genau genommen… Mautstraßen gibt es in Australien nur in großen Städten. Bezahlt wird nicht mehr am Häuschen, sondern voll elektronisch mit einem kleinen Sender im Auto oder per Kennzeichen in der Videoüberwachung. Neben Verkehrszeichen gibt es auch Markierungen auf der Straße, die dann z.B. mit einer Zickzacklinie auf einen Fußgängerüberweg hinweisen. „Dragon teeth“, also kleine Dreiecke links und rechts der Spur weisen auf den Beginn einer Schulzone hin. Gelbe Linien am Straßenrand zeigen einen „Clearway“ an, also ein (zum Teil temporäres) Parkverbot.
Autos und LKW
Die Autos in Australien haben das Steuer natürlich auf der rechten Seite. Die Blinker- und Scheibenwischerhebel sind allerdings je nach Hersteller entweder auf die rechte Seite angepasst (australische und asiatische Hersteller) oder genauso angeordnet wie im deutschen Auto (deutsche Hersteller). Automatik ist hier das Standardgetriebe, was nicht heißt, dass manuelle Schaltung gänzlich unbekannt ist. Sehr beliebt sind große Autos – SUVs, Pickups (die hier „Utes“ heißen) und dann gern auch geländegängig mit Allradantrieb. Für das perfekte Outdoorabenteuer hat das Auto einen Schnorchel für Gewässerdurchfahrten, vorne eine „Roo Bar“, wie Frontschutzbügel hier genannt werden, mit extra LED Fernlicht und Funkantenne für das Handynetz-schwache Outback. Und ganz perfekt ausgerüstet hat man noch seine „Recovery Tracks“ für Schlamm und Sand auf dem Dach und die Markise am Dach. Dann kann im Großstadtdschungel nichts mehr schiefgehen. Geht es doch mal auf längere Reise, empfiehlt sich ein Ersatzrad, da die Straßen entweder löchrig oder gern auch mal mit Schrauben verunreinigt sind. Auch die warmen Bedingungen und der Ganzjahreseinsatz setzen den Reifen natürlich zu. Um sein Auto zu fahren, muss es zugelassen sein. Diese „Rego“ muss jährlich erneuert werden. Dafür braucht es eine Compulsory Third Party Insurance (CTP, auch „Green Slip“) und ab einem Alter von 5 Jahren in NSW einen Fahrtauglichkeitscheck (eSafety check, auch „Pink Slip“ genannt, ähnlich zum TÜV). Andere Staaten verlangen zum Teil keine Untersuchung, oder in NT nur alle 5 Jahre. Lastwagen fahren hier, zumindest im dünnbesiedelten Inland, als Road Trains durch die Gegend. An der Küste sind es meist nur „Long Vehicle“, also extra lange LKW. Im Gegensatz zu deutschen Straßen, dürfen LKW hier 100 km/h schnell fahren.
Fahren lernen
Ab einem Alter von 16 Jahren kann man hier das Fahren lernen. Dazu benötigt man nur einen Sehtest und muss den „Driver Knowledge Test“ (Theorieprüfung) bestehen. Dann geht es mit einem Erwachsenen Autofahrer auf die Straße – im eigenen Auto, markiert mit einem gelben Schild und schwarzem L. 120 Fahrstunden inkl. 20 Nachstunden muss man in mindestens 10 Monaten absolvieren. Wenn man eine Fahrschule besucht und nicht die Eltern, kommt man schneller zu Ziel, denn dann zählt eine Fahrstunde wie drei Stunden mit den Eltern. Vor der praktischen Prüfung wartet noch der Hazard Perception Test, um Gefahrensituationen richtig einschätzen zu können. Mit 17 Jahren und erfolgreicher Fahrprüfung darf man dann allein Auto fahren. Das erste Jahr mit einem weißen Schild und rotem P („Preliminary License“). Im zweiten Jahr nach der Prüfung wechselt das Schild zu einem grünen P. Ab dem dritten Jahr fährt man dann mit einem vollwertigen Führerschein, wenn man sich vorher nicht zu Schulden hat kommen lassen. Durch das Familien-interne Auto fahren lernen, kann der Neuling natürlich nur so gut im Verkehr sein wie seine Lehrer. Sind diese also bereits schlechte Autofahrer, vererbt sich das direkt…
Im Straßenverkehr unterwegs
Australier sind im Straßenverkehr eher defensiv und zuvorkommend unterwegs. Grundsätzlich halten sich die Fahrer und Fahrerinnen an die Regeln und fahren auch meist etwas langsamer als die erlaubte Höchstgeschwindigkeit. Ein Überholvorgang auf einer zweispurigen Straße endet gern in einem Schneckenrennen, da der Überholende oft vergisst seine eigene, schnellere Geschwindigkeit zu halten.
Regeln und Strafen
Der australische Straßenverkehr wird durch sehr viele Regeln bestimmt und diese wiederum durch hohe Strafen durchgesetzt. Hier einige Besonderheiten: Es gibt kein Rechts vor Links. Jede Kreuzung regelt explizit die Vorfahrt. Auf T-Kreuzungen hat der durchgehende Verkehr Vorrang vor dem endenden Verkehr. Einzig im Kreisverkehr gilt rechts vor links, sprich das Auto, welches bereits im Kreisverkehr ist, hat Vorrang. Bevor man in den Kreisverkehr einfährt, blinkt man schon in die Zielrichtung. Zum Beispiel beim rechts abbiegen (3/4 Kreis) blinkt man vor der Einfahrt und im Kreisverkehr durchgehend rechts. Nur beim Rausfahren, muss immer links geblinkt werden. Es gibt einige State-spezifische Regeln, die unbedingt zu beachten sind. So ist z.B. das Wenden an einer Ampel nur in Victoria erlaubt. Alle anderen States verbieten dies, es sei denn, es ist ausdrücklich erlaubt. Die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen ist allgemein 110 km/h, außer auf wenigen Straßen in Northern Territory, wo auch mal 130 km/h erlaubt sind. In Städten sind meist 60 km/h erlaubt und im Siedlungsgebiet immer noch 50 km/h. In Schulzonen sind zur Schulzeit meist nur 40 km/h erlaubt. in South Australia sogar nur 25 km/h. Außerdem gelten erhöhte Strafen und strengere Regeln in Schulzonen. So gibt es z.B. 9 gelistete Wendemanöver, die nicht erlaubt sind. Das Vorbeifahren an Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht am Straßenrand darf höchstens mit 40 km/h passieren (in SA 25 km/h), es sei denn in NSW sind mehr als 80 km/h erlaubt, dann muss „nur“ bedeutend verlangsamt werden, aber nicht zwangsweise bis auf 40 km/h runter. Kinder müssen mindestens bis zum 7. Geburtstag auf einem Kindersitz sitzen und in der zweiten Reihe. Die Kindersitze haben hier nochmal höhere Sicherheitsanforderungen als in Deutschland. Ein Parkplatz wird mit einem Schild mit einem P angezeigt. Steht dem P eine Zahl voraus, deutet diese auf die maximale Parkdauer hin. Steht Ticket oder Meter oder etwas ähnliches under dem P, muss Parkgebühr bezahlt werden. Eine Parkuhr im Auto gibt es allerdings nicht, sodass die Einhaltung der Parkdauer entweder per Vertrauen oder mit anderen technischen Mitteln gewährleistet wird. Eine besondere Regel gibt es in Australien: kein Körperteil darf auf dem Auto schauen. Also Winken zum Abschied oder lässiges Ellenbogen raushalten ist formal nicht erlaubt – praktisch sieht man es jedoch ziemlich häufig… Die Strafen für vergehen werden in Geldstrafen und „Demerit Points“ unterteilt. Die Geldstrafen sind empfindlich hoch. Wer 13 und mehr Punkte gesammelt hat, muss seinen Führerschein für einige Monate abgeben. Touristen können zwar keine Punkte erhalten, aber die Strafen sollte man lieber bezahlen, wenn man in Zukunft nochmal in Australien Urlaub machen möchte.
Silvester, „New Year’s Eve“, ist hier ein Abend zum Feiern wie auch in vielen anderen Teilen der Welt. Einzig Feuerwerk wird hier nicht privat gezündet, sondern von den Gemeinden und Städten. Seit 1974 ist es nämlich in Australien verboten, Feuerwerk zu kaufen, zu besitzen oder abzubrennen. Wenn die Gemeinden ein zentrales Feuerwerk veranstalten, dann gibt es meist ein Familienfeuerwerk irgendwann zwischen 20:30 und 21:30 Uhr und natürlich ein Mitternachtsfeuerwerk.
Sydney
Das wohl berühmteste Feuerwerk wird in Sydney gezündet. Von der Harbour Bridge zieht sich ein Band mit Feuerwerken an der Oper vorbei in Richtung Meeresöffnung, alle synchron geschaltet zu passender Musik. Bei schönem Wetter ist es an der Wasserfront sehr voll. Wer in öffentlichen Parks, wie z.B. dem Mrs Macquarie’s Chair oder auf dem Observatory Hill, das Spektakel erleben will, muss teilweise schon um 10Uhr morgens seinen Platz einnehmen. Bequemer ist es da natürlich bei einem der unzähligen kommerziellen Anbieter. So kann man mit dem Boot durch den Hafen schippern, in Restaurants essen oder auch z.B. im Taronga Zoo picknicken. Preislich wird es allerdings teuer – im Zoo kostet je nach Aussichtspunkt die Eintrittskarte zwischen $200 und $600 pro Person. Wenn man ein Hotelzimmer mit perfekter Aussicht direkt am Circular Quay haben möchte, werden sogar bis zu $90.000 fällig.
Melbourne
In Melbourne werden an mehreren Orten innerhalb eines ca. 7,5km Radius Feuerwerke gezündet – oft von Hochhausdächern. Auch hier zieht es die Massen in die Innenstadt, sodass etwas Planung und Vorbereitung für den Abend gefordert sind.
Perth
Perth hat sein zentrales Feuerwerk in Northbridge, auch teilweise von Hochhausdächern aus.
Brisbane
Entlang des Brisbane Rivers gibt es verschiedene Feuerwerke, die dann wunderbar vom Ufer des Flusses aus beobachtet werden können.
Adelaide
In Adelaide trifft man sich am Wasser in der Innenstadt, um das Feuerwerk im Elders Park zu bestaunen.
Canberra
Canberra zündet sein Feuerwerk am Civic Square.
Hobart
Die Hautstadt Tasmaniens zündet sein Feuerwerk ebenfalls vom Wasser aus. Dank der bergigen Umgebung Hobarts kann man das Feuerwerk von vielen Orten in der Stadt wunderbar sehen. Silvester ist auch gleichzeitig Start des „Food and Wine Festivals“ „The Taste of Tasmania“ – ein genüssliches Volksfest, welches auch noch die ersten Tage des neuen Jahres andauert.
Sonstige Orte
In kleineren Orten und Dörfern trifft man sich auch gern am Strand, wo dann eventuell der lokale Surf Life Saving Club eine Silvesterfeier veranstaltet.
Zwei Mal ins neue Jahr feiern kann man in Tweed Heads und Coolangatta. Das Doppeldorf liegt genau auf der Grenze zwischen New South Wales (NSW) und Queensland (QLD). Da QLD nicht wie NSW auf Sommerzeit umstellt, liegen beide Ortsteile eine Stunde auseinander. So kann man also das neue Jahr in Tweed Heads begrüßen, anschließend nach Coolangatta rübergehen und dort ein zweites Mal anstoßen.
Alternativ kann man den Silvesterabend auch zu Hause auf der Couch verbringen. ABC überträgt das Silvesterkonzert aus Sydney live im Fernsehen und anschließend auch das Neujahrsfeuerwerk von der Harbour Bridge und Oper.
Silvester und Neujahr
Silvester / New Year’s Eve ist auch in Australien kein Feiertag. Einzig in South Australia und dem Northern Territory gilt ein Teilfeiertag ab abends 19Uhr. Damit sollen alle Arbeitenden mit dem dann fällig werdenden Feiertagszuschlag kompensiert werden. Neujahr ist, wie auch im deutschsprachigen Raum, ein Feiertag in Australien. Hier wird er jedoch am kommenden Montag „nachgeholt“, sollte er ursprünglich auf ein Wochenende fallen.
Besonderheit 2020/2021
Bedingt durch die Corona-Pandemie fallen dieses Jahr viele Feuerwerke aus. In Sydney gibt es nur das Mitternachtsfeuerwerk und dieses auch nur in einer verkürzten Form. Damit sollen unkontrollierte Menschenansammlungen verhindert werden.
Es weihnachtet sehr – in Australien jedoch bei angenehmen Temperaturen, die nach T-Shirt und kurzen Hosen verlangen.
Vorweihnachtszeit
Die Vorweihnachtszeit beginnt in Australien schon recht zeitig. Ab etwa Anfang November werden die Shopping Centre geschmückt und ab Anfang Dezember läuft Weihnachtsmusik. Der Advent findet hier keine besondere Erwähnung, außer beim Adventskalender. Der heißt hier genauso und bietet auch 24 Türchen, obwohl die Geschenke erst am 25.12. gebracht werden. Nikolaus gibt es in Australien nicht – außer bei uns deutschen Familien… Weihnachtsbäume sind heutzutage Pinien mit eher langen Nadeln. Die echten kosten zwar eine ordentliche Stange Geld, sind aber nach wie vor sehr beliebt. Um noch einen Baum zu bekommen, sollte man ihn schon Anfang Dezember kaufen. Er wird dann meist auch zeitig aufgestellt, obwohl er dann potentiell zu Weihnachten schon trocken und braun wird. Bei der Außendeko sind die Australischen Familien heutzutage auch nicht mehr schüchtern – wer Lichterketten am Haus anbringt, macht meist eine Komplettbeleuchtung daraus, die schnell über das Ziel hinausschießt. Bei und im die Ecke gibt es einen Elektriker, der seinen Werkhof bzw. Vorgarten in ein kleines Weihnachtsdorf verwandelt. Das ist sehr nett anzusehen und hilft zumindest ein klein wenig bei der Weihnachtsstimmung.
24.12. Christmas Eve
Der Heiligabend ist in Australien eher ein Vorbereitungstag. Arbeitstechnisch ist er kein Feiertag und Geschenke gibt es auch noch keine. Highlight des Tages sind die Carols, also Weihnachtslieder, die auf großen Veranstaltungen in der Domain in Sydney oder beim Carols by Candlelight in Melbourne gesungen werden. Diese kann man entweder vor Ort bestaunen oder der Fernsehübertragung folgen.
25.12. Christmas Day
Der erste Weihnachtsfeiertag ist der zentrale Tag des australischen Weihnachtsfests. Morgens finden die Kinder die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum oder am Kamin. Traditionell stellt man Santa und den Rentieren auch einen kleinen Snack vor die Tür, die dieser dann isst und wiederum einen kleinen Zettel mit einem Dankeschön hinterlässt. Am Christmas Day trifft man sich mit der Familie zum Mittag und/oder Abendessen. Das Mittag ist heutzutage gern ein BBQ im Garten oder Park – Hauptsache draußen. Früher wurde noch ganz traditionell ein fetter Braten (Truthahn) aufgetischt, doch im warmen Australien ist das einfach zu schwer. Zum Abendessen gibt es dann eher leichte Kost – entweder den traditionellen Christmas Ham oder „neuerdings“ Seafood. Zum Nachtisch wird gerne Christmas Pudding mit warmer Vanillesoße gereicht – ein Kuchen mit weihnachtlichen Gewürzen. Ansonsten sind Christmas Cracker, also weihnachtliche Knallbonbons, hier festes Ritual. Diese enthalten meist Plastikklimbim und eine Papierkrone, die dann jeder aufsetzt, egal ob zu groß oder zu klein. In Tasmanien gehört erstaunlicherweise auch Dinner for One zum Ritual. In Australiens anderen Staaten und Territorien ist es genauso unbekannt wie im Rest der Welt.
26.12. Boxing Day
Am zweiten Weihnachtsfeiertag wird es wieder ruhiger. Eventuell trifft man sich nochmal mit der Familie. Meist werden dann „nur“ noch Reste gegessen. Ansonsten steht der Tag ganz im Zeichen des Sports: In Sydney startet die Sydney-Hobart-Segelregatta, welche man vom Ufer des Hafens beobachten kann. In Melbourne findet ein internationales Cricket-Testspiel statt. 2019 spielte Australien dabei gegen Neuseeland und 2020 wird Indien der Gegner sein. Wer dem Sport nicht folgen mag, kann sich in den Boxing Day Sale begeben. Der startet am 26. und sorgt dafür, dass Weihnachtssachen billig ausverkauft werden und noch viel mehr. Selbst Kühlschränke und Fernseher gibt es günstig zu haben. South Australia hat statt des Boxing Days den Proclamation Day in Erinnerung an die Gründung des Südaustralischen Parlaments 1836.
27.12. Ab in den Urlaub
Nach Weihnachten zieht es die Australierinnen und Australier traditionell in den Urlaub. Mit Weihnachten begannen die Australischen Sommerferien und meist ist es auch auf Arbeit zwischen Jahren ruhiger. Da stört es dann auch nicht, wenn in der Hochsaison alles extrateuer ist.
Das ist der Start in eine kleine Serie, in denen ich Urlaubsziele in den Bundestaaten vorstellen möchte. Den Anfang macht New South Wales (NSW) – und NSW hat mehr zu bieten als nur Sydney…
NSW besteht auch 8 touristischen Regionen:
South Coast
Sydney
Central Coast
North Coast
Hochebenen bzw. Gebirgsregionen der Great Dividing Range
Country NSW
Outback NSW
Lord Howe Island
Über diese 8 Regionen verteilen sich mehr als 870 Nationalparks und Reservate und die gesamte Küste ist gesäumt von tollen Stränden.
South Coast
Highlights an der South Coast sind die Batemans Bay ganz im Süden und die Jervis Bay. In der Jervis befindet sich auch der Hyams Beach – ein besonders weißer Strand, der wie auch die anderen Strände in dieser Bucht nur seichte Wellen und einen eher flachen Strand hat. Westlich der Jervis Bay lockt das Kangaroo Valley zu einem Abstecher. Südlich von Sydney auf halbem Wege zur Jervis Bay gibt es wiederum ein nettes Blow Hole in Kiama – auch hier lohnt sich ein Stopp!
Central Coast
Die Central Coast nördlich von Sydney ist wunderbar für Tages- oder Wochenendausflüge geeignet. Die Strände sind hier deutlich touristischer mit Hotels und Resorts erschlossen. Wer lieber eine Weinverkostung und Hinterland möchte, kann ins Hunter Valley fahren.
North Coast
Ab Newcastle nach Norden erstreckt sich die North Coast mit Port Maquarie, Coffs Harbour und Byron Bay. Neben tollen und eher ruhigen Stränden gibt es entlang der North Coast auch tolle Wälder und Nationalparks, wie z.B. den Dorrigo National Park westlich von Coffs Harbour. Er ist ein Überbleibsel des Gondwana Regenwaldes und bietet Wanderwege durch den Urwald hin zu wunderschöne Wasserfällen. In Port Maquarie hat es das Koala Hospital Anfang des Jahres zu trauriger Berühmtheit gebracht, als hier die verwundeten Koalas des Black Summers 2019/2020 eingeliefert wurden, um wieder aufgepäppelt zu werden. In Coffs Harbour lohnt sich ein Ausflug in den Big Banana Fun Park oder den Dolphin Marine Conservation Park, der neben 3 Delfinen auch geretteten Meerestieren ein Zuhause bietet. Byron Bay kurz vor der Grenze nach Queensland ist das klassische Sommer-Strand-Urlaub-Domizil, wenn man in Festland-NSW bleiben möchte.
Great Dividing Range
Westlich der Küstengebiete zieht sich die Great Dividing Range von Norden nach Süden und beherbergt unter anderen die Blue Mountains sowie sie Snowy Mountains im Süden. In den Snowy Mountains liegt mit dem 2228m hohen Mount Kosciuszko der höchste Berg des australischen Festlands. Damit gibt es hier im Winter Schnee zum Ski fahren und im Sommer Möglichkeiten zum Wandern und Mountain biking. Die Australier fliegen zum Ski fahren jedoch lieber nach Neuseeland oder gar bis Japan, da die Bedingung dort besser und teilweise sogar preisgünstiger sind. Das Weltnaturerbe Blue Mountains liegt westlich von Sydney und eignet sich hervorragend für einen Tagesausflug. Die Hochebene auf etwa 1000m üNN bietet tolle Wanderwege und einen eigenen Grand Canyon, an dessen Rand die „Three Sisters“ thronen. Diese kann man vom Echo Point in Katoomba, dem Hauptort der Blue Mountains, bestaunen. Die Blue Mountains haben ihren Namen übrigens vom ausdunstenden Öl der Eukalyptusbäume, welches die Luft im Sommer blau schimmern lässt.
Country NSW
Weiter im Inland befindet sich dann die Region Country NSW. In Bathurst sollte man in jedem Fall einen kleinen Abstecher zur Rennstrecke am Mount Panorama machen – diese ist nämlich außerhalb von Rennen eine normale öffentliche Straße. Außerdem bietet das Australian Fossil and Mineral Museum tolle Mineralien/Steine und sogar ein vollständiges T-Rex-Skelett. In der Bathurst-Orange-Region kann man auch tolle Höhlen besichtigen – wir kamen bei unserer Rundreise jedoch zu spät und alle Besuchszeiten waren schon ausgebucht. Etwa 400km nordwestlich von Sydney liegt Dubbo. Hier ist besonders der Taronga Western Plains Zoo herauszuheben. Aber auch das alte Gefängnis „Goal“ im Zentrum und die Royal Flying Doctors Experience lohnen einen Besuch. Bei Parkes begeistert ein großes Radioteleskop. Trundle hat zwar nur 687 Einwohner, aber eine der breitesten Main Streets des Landes – stolze 60m breit. In Condobolin sollte man sich nicht die Kunstinstallation „Utes in the paddock“ entgehen lassen. Überhaupt hat hier jeder kleine Ort irgendetwas zu bieten oder eine besondere Geschichte zu erzählen. Temora bietet mit dem Regional Museum eine regelrechte Überraschung. Hier lagern unzählige Schätze vom Rasenmäher, über die Nähmaschine, Feuerwehrauto bis zum Krankenwagen – dieses Museum ist sogar die offizielle Krankenwagensammlung von NSW – jede Generation ist hier mit einem Modell vertreten. Auch der alte Bahnhof ist zur Öffnungszeit einen Besuch wert, um sich in längst vergangene Zeiten zurückversetzen zu lassen. Außerdem ist Temora der Nördliche Startpunkt des „Canola Trails“ – einem Rundweg an den Rapsfeldern der Gegend entlang, der sich natürlich besonders zur gelben Blühte lohnt.
Outback NSW
Im Outback ist eigentlich nur Broken Hill zu erwähnen – ein Goldgräberstädchen ganz im Westen, das heute vom Bergbau lebt. Ansonsten gibt es hier ganz viel Wüste.
Lord Howe Island
Lord Howe Island ist quasi der Außenposten NSWs 580km vor der Küste. Diese kleine Insel ist ein wahres Urlaubsparadies, welches vorwiegend mit Fahrrad befahren wird und sonst „nur“ tolle Strände und Korallenriffe zu bieten hat.
Big Things
Von den 150 „Big Things“ in Australien, befinden sich etwa 1/3 in NSW. Die 8 herausragendsten in NSW sind
Big Banana in Coffs Harbour
The Big Bogan in Nyngan
Big Merino in Goulburn
Big Trout in Adaminaby
Big Potato in Robertson
Big Golden Guitar in Tamworth
Big Prawn in Ballina
Big Tennis Racquet in Barellan
Vieler Australierinnen und Australier möchten gern einmal im Leben alle Big Things gesehen haben…
Wenn 85% der Australier nicht weiter als 50km von der Küste entfernt leben, hat hier fast jeder ein „Leben am Strand“. Und Strände gibt es hier viele – einer schöner als der andere. Zum Schutz vor den Gefahren des Ozeans werden beliebte Strände von den Surf Life Savers bewacht. Für die Nachwuchsgewinnung führen diese dann Sonntäglich „Nippers“ durch. Das ist ein Programm zum Spielen und Aktiv sein am Strand, aber auch im Wasser um die Gefahren von klein auf kennen und meistern zu lernen. Wir wohnen 10 Minuten vom Strand entfernt und fahren dann gerne auch mal mit dem Auto runter – Parkplätze gibt es zum Glück für uns Anwohner kostenfrei. Somit vermissen wir keinen Pool. Viele andere, besonders auch wenn es etwas weiter ins Landesinnere geht, haben einen Pool, der für die schnelle Abkühlung wunderbar geeignet ist, aber auch den ganzen Winter ungenutzt ist. Zum Schutz vor dem Ertrinken im Pool oder Ozean werden die Kinder hier schon zeitig in Schwimmschulen an das Wasser gewöhnt. Anders als in Deutschland, ist die erste Schwimmart hier jedoch Freistil und nicht unbedingt Brustschwimmen. da verwundert es dann auch nicht, dass Ian Thorpe erfolgreicher Olympionik und Schwimm-Weltrekord-Halter ist. Die Australier sind allgemein recht fit und sportlich. Das Angebot bei dem meist schönen Wetter lädt auch einfach dazu ein, draußen aktiv zu sein, sei es Fahrrad fahren, Schwimmen, Laufen, Fußball oder Rugby. Im alltäglichen Angebot ist für jeden etwas dabei. Zur Stärkung nach dem Sport gibt es unzählige Cafés, aber Achtung: obwohl sie sehr zeitig offnen, schließen sie meist auch zeitig. Und Kaffee gibt es dann auch schon eine ganze Zeit vorher nicht mehr, da die Reinigung schon während der Öffnungszeit beginnt – das garantiert einen punktlichen Feierabend. Leider verkaufen die Cafés selten oder eigentlich nie Eisbecher. Dafür sind die Eissorten umfangreich.
Doch auch wir sind hier nicht im Urlaub, sondern haben unseren Alltag. Das heißt Arbeiten zum Geld verdienen und lernen in der Schule für die Kinder. Das kann auch hier an den Kräften zehren. Und wenn man dann mit dem normalen Australischen Arbeitsvertrag auch nur 20 Tage Urlaub hat, nimmt die Organisation der Ferienbetreuung intensiv-planerische Züge an.
Wir und die Australier sind viel mit dem Auto unterwegs (Stichwort „Elterntaxi“), da der öffentliche Personennahverkehr hier eher nicht so gut ist. Es gibt zwar Busse und Züge in die Innenstadt, aber zu den Stationen kommt man meist doch nur mit dem Auto. Auch die Schlange vor der Schule besteht hier meist aus dicken SUVs oder zumindest übermotorisierten Autos, da stehen sie anderen Ländern im nichts nach.
Wo Australien außergewöhnlich ist, ist bei der Bereitstellung von „Gimmicks“, also Infrastruktur, die das Leben allgemein angenehmer machen. Es gibt hier viele Parks und tolle Spielplätze. Für das Picknick gibt es an vielen Stellen BBQs in Form von heißen Platten, auf denen man kostenlos sein Würstchen braten kann. Wasserspender und Toiletten gibt es an belebten Orten eigentlich immer kostenlos. Das führt dann bestimmt auch mit dazu, dass die Australier allgemein eher etwas entspannter sind. Manchmal für uns Deutsche etwas zu entspannt, mit ihrer „Kommst ich heut nicht, komm ich morgen“-Einstellung. Freundschaften schließend Australier allgemein recht schnell – das liegt an ihrer Pionierkultur, die ihnen seit den frühen Tagen beibrachte, schnell mit anderen für Probleme und Projekte klar zu kommen. Gehen dann die Wege wieder auseinander, ist das auch nicht weiter dramatisch. Letztendlich führt das aber auch zu einer eher oberflächlichen Beziehung. Entspannt gehen Australier auch mit Regeln um – zwar gibt es meist umfangreiche Regularien, aber die Einhaltung kontrolliert dann selten einer. Das geht vom Hund an der Leine führen bis zum Hochseilgarten.
Überhaupt lieben die Menschen hier Hunde. Alternativ darf es auch eine Katze oder sogar Hühner sein. Das Ergebnis sind dann unzählige Tierärzte, die hier ein gutes Auskommen haben. Bei den wilden Tieren denkt man natürlich zuerst an Schlangen und Spinnen, doch die spielen hier im Alltag eine eher untergeordnete Rolle, da sie einem nicht täglich über den Weg laufen – zumindest die gefährlichen Arten. Spinnen gibt es allgemein sehr viel im Garten, aber da nützen sie mehr als das sie stören. Zwei mal im Jahr migrieren tausende Buckelwale an der Küste Ostaustralien zwischen den warmen Gewässern Queenslands und den fischreichen Antarktischen Gewässern. Das ist immer wieder ein tolles Schauspiel, wenn man sie von der Küste beim Springen beobachten kann. Ganzjährig kann man mit etwas Glück Delfine am Strand beobachten. Auch Robben, bzw. Seelöwen kann man auf ruhigen, sonnigen Felsen beobachten. Kleine Pinguine hingegen sind so scheu und beschützt, dass wir hier noch keine gesehen haben.
Wer am Strand leben möchte, muss tief in die Tasche greifen. Hier wird eher Eigentum gekauft, statt zu mieten. Und Wohnungen und Häuser sind sehr teuer – da gehen die Werte schnell in die Millionen Australische Dollar. Mieten ist nicht unmöhlich, doch die Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich und treibt damit auch die Preise eher nach oben. Grob geschätzt kann man hier in Strandnähe die europäische Monatsmiete für eine Woche ansetzen.
Fazit
Das Leben hier in Australien ist in vielerlei Hinsicht schon entspannt und die Nähe zum Meer traumhaft. Allerdings es ist kein dauerhafter Urlaub, sondern auch hier haben wir einen ganz normalen Alltag, der hin und wieder an den Kräften zehrt. Die Möglichkeiten hier erlauben es dann aber auch wieder, einfach mal aus dem Alltag auszubrechen und das Leben zu genießen.
Wenn man an Australien denkt, hat man Sonnenschein und warme Temperaturen im Kopf. Zumindest ging uns das schon mehrmals so. Doch ganz so einfach lässt sich das Wetter in Australien nicht zusammenfassen. Daher gibt es hier nun eine Folge über das Klima in Australien.
Jahreszeiten in Sydney
In Sydney sind die Jahreszeiten durchaus ausgeprägt. Im Sommer kann es sehr heiß werden, dafür ist die Luftfeuchtigkeit auch eher hoch und lässt die Temperaturen drückend werden. Im Herbst färben auch hier viele Bäume ihre Blätter bunt, bevor diese dann abfallen. Meist ist es bis Ende April noch angenehm warm, sodass man sogar noch im Ozean baden gehen kann. Der Mai wird meist schon empfindlich kühler. Ab Juni herrscht offiziell Winter. Bedingt durch die fehlende Isolierung, dünne Fenster und luftige Bauweise kann es nachts schon mal kalt im Haus werden. Wir hatten im Winter regelmäßig nur 13°C im Haus. Da kommen einem die 6°C draußen sehr kalt vor – Mütze und dicke Jacke sind im Winter nicht unüblich. Der Frühlingsbeginn im September ist meist noch frisch, bevor es dann im Oktober langsam wärmer wird. Der November zeigt dann schon erste Hochsommertage, oft gefolgt von kühleren Tagen bis maximal 20°C. Diese Schwankungen sind zum Jahreszeitenwechsel nicht unüblich.
Perth hat im Westen Australien hat übrigens ein ganz ähnliches Klima wie Sydney.
Regen
Sydney verzeichnet im Jahr etwa 1200mm Regen pro Jahr. Das ist doppelt so viel wie Berlin. „East Coast Lows“ über der Tasman Sea sorgen im Winter für besonders viel und ausdauernden Regen. Im Norden Australiens geht der Niederschlag bis auf 2000mm hoch – hier in den Tropen gibt es dann im Sommer Zyklone und konsequenterweise Regenwälder. Perth im Westen kommt nur auf etwa 700mm Regen pro Jahr und Alice Springs im Herzen Australien sogar nur 300mm, aber eben nicht komplett trocken.
Sonnenschein
Trotz des, im Vergleich zu Mitteleuropa, vielen Regens, scheint auch viel die Sonne. Sydney kommt auf fast 2600 Sonnenstunden, Perth als Spitzenreiter sogar auf 3200h – das ist doppelt so viel wie Hamburg. Auf Grund der geographischen Lage nah am Äquator und im Sommer näher zur Sonne ist hier die UV-Strahlung besonders hoch. UV-Index 14 und im Norden noch höher sind im Sommer die Norm – ab UV-Index 3 ist Sonnenschutz nötig. Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50+ ist hier also an der Tagesordnung. Zusammen mit einem Hut, einem T-Shirt, einer Sonnenbrille und Schutz im Schatten („Slip, Slap, Slop, Seek, Slide“) ist man dann gut geschützt. Im Zentrum Australiens bringt die Sonne im Sommer auch unerträgliche Hitze mit sich, sodass Aktivitäten am Uluru nur in den Morgen- und Abendstunden möglich sind.
Trockenheit
Dürreperioden gehören zu Australien. Die viele und harsche Sonne trocknet das Land schnell aus. Wenn dann noch der Regen wegbleibt, kommt es schnell zur Dürreperiode. Die letzte/aktuelle Dürreperiode in Australien begann im Januar 2018. Ob die trotz des Regens seit Februar beendet ist, kann noch nicht abschließend gesagt werden. Die vorherige Dürre von 2001 bis 2009 hatte auch feuchtere Phasen zwischendurch, die jedoch nicht ausreichten, um den Prozess des Austrocknens nachhaltig zu stoppen. Als Konsequenz steigt dann die Wald- und Grasbrandgefahr. Der „Black Summer“ 2019/2020 hat das eindrucksvoll bewiesen, als unzählige Feuer an der Australischen Ostküste über Monate unkontrollierbar wüteten.
La Niña und El Niño
Wenn der Ostpazifik kühler und der Westpazifik wärmer als normal ist, strömt feuchte Luft Richtung Westen und sorgt für mehr Regen an Australiens Ostküste. Dieses Phänomen wird La Niña und ist für den Sommer 2020/2021 vorhergesagt. Im Gegensatz dazu bringt El Niño Trocken nach Australien, weil die feuchte Luft vom kühleren Westpazifik in Richtung wärmen Ostpazifik strömt.
Melbourne – vier Jahreszeiten an einem Tag
In Australien wird im Zusammenhang mit Melbourne, der Hauptstadt von Victoria an der Südküste, oft über die Stadt mit den vier Jahreszeiten an einem Tag gesprochen. Kommt der Wind im Sommer vom Inland, bringt er heiße Temperaturen mit sich. Wechselt er dann jedoch im Laufe des Tages auf Süden, strömt Antarktische Luft in die Stadt und lässt es entsprechend kühl werden. Temperatursprünge von über 20°C in wenigen Minuten bis Stunden sind dann keine Seltenheit.
Beste Reisezeit
Will man den Australischen Süden bereisen, eignet sich der späte Frühling über den Sommer bis in den Herbst hinein am besten (also die europäischen Wintermonate). Dennoch sollte auch immer Gepäck für kühlere Tage oder Regen eingeplant werden. Den warmen Norden oder das trockene Zentrum bereist man lieber in den australischen Wintermonaten, also etwa von April bis Oktober. Die anderen Monate sind natürlich nicht kategorisch ausgeschlossen, doch der Sommer bringt so seine Probleme, wie hohe Hitze oder Zyklongefahr mit sich.
Hier hören:
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P.S.: Soundtechnisch gibt es ein paar kleine „unrunde“ Stellen, die ich auf Grund grober Schnitzer neu einsprechen musste. Der Inhalt wird davon jedoch nicht beeinträchtig 😉
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