Dein Podcast zum Kennenlernen, Erobern und Träumen

Schlagwort: auto

An Australien vermissen

Uns steht ein großer Wechsel bevor – wir werden unseren Lebensmittelpunkt zurück nach Deutschland verlegen. Den Australien Podcast soll es allerdings weiterhin geben – noch gibt es Themen über die ich gern sprechen mag. Schick mir auch gerne deine Themenwünsche, was du gern erfahren möchtest. Entweder hier als Kommentar, per E-Mail, Facebook oder Instagram.
In jedem Fall gibt es so einige Sachen, die wir hier in Australien liebgewonnen haben und vermissen werden…

  • Sonntagsöffnungszeiten
    • Geschäfte und vor allem Supermärkte haben hier jeden Sonntag geöffnet.
    • Nach dem Urlaub also am Sonntag noch den Wocheneinkauf erledigen ist kein Problem.
  • Auto-freundliches Land
    • Wenn es auch nicht sehr umweltfreundlich ist, hilft es bei den großen Entfernungen und eher schlechteren Öffentlichen Verkehrsmitteln doch ungemein
    • Parkplätze gibt es meist ausreichend, egal ob am Shopping Centre oder am Strand
  • Strände
    • Hier ist jeder Strand besser als der andere.
    • Gerade in Sydney ist der Weg zum Strand oftmals nicht weit.
    • Abgesehen von der guten Meeresluft.
  • Sonne
    • Der viele Sonnenschein, selbst im Winter, sorgt für Vitamin-D und gute Laune.
  • Natur
    • Die tolle Natur in Sydney und auch im Rest von Australien hat immer wieder zu beeindruckenden Wanderungen eingeladen.
    • Das Wetter und die Möglichkeiten laden allgemein dazu ein, viele Aktivitäten draußen stattfinden zu lassen.
    • Wilde Tiere im Garten waren immer etwas Tolles – natürlich nur, solange es sich nicht um giftige Tiere handelte… Abends raschelten zwei verschiedene Arten Possums (Ring-Tail- und Brush-Tail-Possum) in den Büschen und tagsüber begeisterten z.B. die Regenbogenloris. Kleine bunte Papageien, die sich dann abends zu hunderten im Schlafbaum sammeln. Die gibt es dann eine halbe Stunde krach, bis jeder seinen Platz und seinen Nachbar gefunden hat und plötzlich ist Ruhe.
  • Urlaubsmöglichkeiten im eigenen Land
    • Die kleine Mini-Serie der Urlaubsdestinationen zeigt ja schon, dass Australien sehr viele tolle Ecken zu bieten hat. Vom Tropischen Norden, über den kühl-gemäßigten Süden, die Wüsten im Inneren und die tollen Strände an den Küsten gibt es für jeden Urlaub etwas Neues zu entdecken.
  • Offenheit und Freundlichkeit der Australierinnen und Australier
    • Wenn es auch meist eher etwas oberflächlicher zugeht, sind die Australier:innen sehr aufgeschlossen und man kann schnell ins Gespräch kommen. Dabei geht es immer freundlich zu, sodass gute Laune an der Tagesordnung ist. Das hebt dementsprechend auch die gesamte Stimmung und führt zu einer allgemein positiven Lebenseinstellung.
  • Multikulturelles Umfeld
    • Hier ist (fast) jede und jeder irgendwann mal zugewandert. Dementsprechend fällt man als zugewanderter Deutscher kaum auf. Einen Akzent haben viele in der Sprache, auch wenn sie schon seit Jahrzenten in Australien heimisch geworden sind.
    • Viele Kulturen sorgen dann natürlich auch für leckere internationale Restaurants. Das haben wir immer sehr genossen. Und meist kann man recht gesund essen.
  • Obst und Gemüse
    • Das tropische Obst und allen voran die Mangos waren immer wieder unschlagbar. Mittlerweile geht die Mango-Saison fast ein halbes Jahr vom Frühling bis in den Herbst.
    • Auch beim Gemüse gibt es meist eine gute Auswahl. Avocados sind z.B. das ganze Jahr zu bekommen und auch sehr lecker.
  • Sportmöglichkeiten im nahen Umfeld
    • Schwimmen ist hier ein teils überlebenswichtiger Sport, keine möchte sein Kind im Pool oder Meer ertrinken sehen. Das erklärt dann auch die guten australischen Ergebnisse bei internationalen Schwimmwettbewerben.
    • Laufen geht natürlich immer, auch wenn die Bedingungen besser sein könnten, wie z.B. fehlende Gehwege
    • Golf ist in Australien auch ein recht verbreiteter Sport, der von einer breiten Bevölkerung gespielt wird. Dementsprechend mangelt es auch nicht an Golfplätzen in jeder möglichen Lage.
    • Sportplätze gibt es fast in jedem Suburb und laden neben den eigentlichen Sportarten wie z.B. Netball, zum Rad- oder Rollschuhfahren ein.
  • Annehmlichkeiten der lokalen Gemeinden
    • Hier gibt es viele tolle Spielplätze für kleine und große Kinder.
    • Viele größere Parks haben Picknickplätze mit kostenlosen BBQ (Nutzbare BBQ, weil sie nicht mutwillig zerstört werden), teilweise sogar am Strand.
    • Viele öffentliche Toiletten – in Parks, an Spielplätzen, am Strand. Eigentlich überall wo man eine Toilette benötigt, ist eine zu finden. Und selbst öffentliche Toiletten sind meist in einem halbwegs akzeptablen Zustand. Das ganze gibt es dann sogar kostenlos.
    • Auch Wasserspender gibt es eigentlich überall, wo man sie benötigt. Auf jeden Fall in Parks und an Spielplätzen.
  • Gutes Wetter im Winter
    • Sonnenschein im Sommer erwartet und bekommt man in Sydney reichlich. Doch auch im oft kühlen Winter gibt es oft strahlend blauen Himmel und wärmenden Sonnenschein. So kann man auch im Winter draußen aktiv bleiben.
  • Sydney
    • Die Manly-Fähre war immer wieder ein Highlight. Eine knappe halbe Stunde Fahrt durch tolle Buchten, vorbei an urbanen Stadtteilen und grünen Nationalparks. Vom beschaulichen Manly ging es direkt in den Central Business District mit seinen Hochhäusern, der Oper links und der Harbour Bridge rechts.
    • Das Sydney Opera House ist jedes Mal wieder magisch, wenn man in die Innenstadt kommt.
    • Natürlich gehört auch die Harbour Bridge zum unverwechselbaren Erscheinungsbild dazu.

Hier Hören

.

Typisch Australisch

Was ist eigentlich typisch Australisch? Da gibt es so einige Dinge… diese sind nicht unbedingt einzigartig auf der Welt, aber eben ganz normal hier und häufig zu finden. In dieser Folge gebe ich mal einen kleinen Einblick aus meiner Sicht der Dinge.

Im Alltag

  • Barfuß unterwegs
    • die Australierinnen und Australier laufen gern barfuß durch die Gegend
    • Selbst beim Autofahren sieht man sie immer mal wieder barfuß, obwohl das Gesetz natürlich geeignetes Schuhwerk fordert
    • Alternativ zu barfuß gehen auch die Flipflops, die hier „Thongs“ genannt werden
  • Männer tragen gerne Board Shorts – kurze Hose und Badehose in einem
  • Frauen sieht man in jeder Lebenslage in „Active Wear“ – also Leggins und Funktionsshirt
  • Die Einheimischen gehen gern ab 15 Uhr nach Hause – Zoo und Co. werden am etwas späteren Nachmittag also angenehm ruhig
  • Die Sprache hier ist Australisches Englisch – in den Slang muss man sich anfangs erst einmal reinhören. Die vielen verwendeten Abkürzungen machen es einem da nicht unbedingt leichter…
  • Dabei reden die Australierinnen und Australier gern viel – zumindest im Radio und TV, was uns bisweilen etwas auf die Nerven geht, wenn wir doch eigentlich Musik hören wollen

Umgang Miteinander

  • Australierinnen und Australier sind tendenziell sehr offen für neue Bekanntschaften
    • Der Pioniergeist von früher, als die ersten Siedler schnell Kontakte knüpfen mussten, um ihre Lebensgrundlage aufzubauen hat sich bis heute gehalten
    • Projekt-bezogene Freundschaften findet man bis heute in vielen Bereichen, z.B. auf Arbeit, in der Schule oder im Sportverein
  • „Give it a go“ – der Ausspruch schlechthin, wenn man anderen oder neuen Erfahrungen erstmal eine Chance gibt
  • Man denkt dem Busfahrer beim Aussteigen
  • Australierinnen und Australier sind leider eher unehrlich, wenn sie selbst Fehler gegangen haben, statt sich dessen zu stellen
  • Australien ist ein Schmelztiegel der Kulturen – bis auf die Ureinwohner sind ja alle irgendwann einmal zugereist
    • Trotzdem gibt es einen gewissen Rassismus in der Bevölkerung – neuen Einwanderern oder auch anderen Kulturen gegenüber
  • Australien wird immer wieder als „Nanny State“ abgestempelt
    • Das macht sich unter anderem in hoher Polizeipräsenz bemerkbar
    • Eventuell hängt es aber auch damit zusammen, dass die Australischen Kinder wohlbehütet zu Hause großgezogen werden und eben nicht die benötigte Selbstständigkeit von klein auf mit auf den Weg bekommen
  • Australierinnen und Australier sind recht aktiv im Ehrenamt
    • Feuerwehr, Katastrophenschutz oder auch Rettungsschwimmer an den Stränden – meist werden diese Einrichtungen nur durch Freiwillige verwaltet und betrieben
  • Royal Flying Doctors
    • Ein weiterer Dienst auf (bezahlter) Freiwilligenbasis
    • Die fliegenden Ärzte versorgen und vorsorgen die ländliche Bevölkerung in entfernten Gebieten, wo es keine Arztpraxen mehr gibt
  • Hier vertraut man in die Ehrlichkeit der anderen
    • Sei es die Kasse des Vertrauens am Honigstand
    • Nicht verschlossene Autos und Häuser oder
    • Der Beutel am Strand, der nicht bei der erstbesten Gelegenheit gestohlen wird
    • (das soll nicht heißen, dass es nicht trotzdem Kriminalität gibt)
  • Im Restaurant wird kein Trinkgeld erwartet
    • Als Gast erwartet man (zurecht), dass das Personal angemessen bezahlt wird
    • Gibt man trotzdem ein kleines Trinkgeld, ist die Freude meist groß
  • Im Taxi vorne sitzen
    • Auch im Taxi gilt eine Art Gleichwertigkeit zwischen Fahrgast und Fahrer, sodass man als einzelner Gast durchaus auf dem Beifahrersitz Platz nimmt

Autos

  • Auto sind hier meist groß, was stückweit auch mit den großen Entfernungen zu erklären ist, die hier regelmäßig zurückgelegt werden müssen
  • LKW sind standesgemäß noch größer … viel größer, um möglichst viele Waren effizient über die langen Entfernungen transportieren zu können
  • Auf der Autobahn darf man nur 110 km/h fahren, was die langen Entfernungen noch länger erscheinen lässt…
  • In Städte und Wohngebieten zeigt sich auch der Fokus auf das Auto:
    • Gehwege gibt nur an wirklich großen Straßen und
    • Kinder werden überall mit dem Auto hin kutschiert
  • Tradie-Autos sind hier ganz normales Stadtbild, also Pickups (hier Ute genannt) mit verschiedensten Aufbauten für das jeweilige Handwerk

Städte und wohnen

  • Städte bestehen hier meist „nur“ aus „Suburbs“
    • so wie in großen deutschen Städten wurde hier nie eingemeindet
  • Die Architektur ist oft sehr individuell, jedes Haus sieht anders als die Nachbarshäuser aus
    • Natürlich gibt es auch in Australien Siedlungsprojekte, wo die Häuser sehr ähnlich aussehen
  • Häuser werden oft aus Holz gebaut
  • In Städten gibt es „Gimmicks“
    • tolle Parks
    • mit beeindruckenden Spielplätzen
    • Picknickbereiche, oft sogar mit einer oder mehreren heißen Platten / BBQ (kostenlos)
    • Öffentliche Toiletten sind auch immer in Reichweite

Natur

  • Weltberühmt: die roten Wüsten und Steppen des Outbacks im Landesinneren
  • Gondwana Regenwald an der Ostküste Australiens
  • Eukalyptusbäume
    • Hier werden sie umgangssprachlich „Gum tree“ genannt
    • Es gibt viele verschiedene Arten
    • Einige Arten sind bei Koalas besonders beliebt
  • Es gibt sehr viele Nationalparks, die zum Schutz der Natur errichtet wurden, aber auch für den Menschen zur Nutzung
    • Oft gibt es Besucherzentren, Zeltplätze, Wanderwege
  • Viele Tiere, teils einzigartig in Australien:
    • Schlangen und Spinnen, einige davon hochgiftig
    • Beuteltiere wie z.B. Kängurus, Koalas, Wombats, etc.
    • Exotische Vögel, wie Kakadus, Loris, Papageien, etc.

Essen

  • Fastfood ist weit verbreitet
    • Und wird auch bis ins hohe Alter genossen
    • Fish & Chips
    • Hamburger
    • Pizza, etc.
  • Ganz berühmt: der „Snag“, das Würstchen vom Spenden-„Sausage Sizzle“ vor Bunnings, dem hiesigen Baumarkt
  • Es gibt aber auch gesunde Restaurants – gesundes Essen:
    • Avocados
    • Sauerteigbrot
    • Açaí Bowls etc.
  • Leckere, tropische Früchte, wie z.B. Mangos
  • Avocados sind sehr beliebt bei den Australierinnen und Australiern
  • Sie essen gern im Restaurant – eigentlich ist da immer was los
  • Alternativ darf es auch „Take away“ sein, also Essen zum Mitnehmen
  • Im Restaurant gibt es immer kostenlos Trinkwasser
  • Ein besonderer australischer Brotaufstrich ist Vegemite
    • Eine salzige Paste mit Hefeextrakt, den man sich hauchdünn auf sein Brot schmiert
    • Manche genießen es mit Butter, andere mit Käse oder Avocado
    • Geschmacklich sehr gewöhnungsbedürftig
  • Der „Nationalkuchen“ ist Pavlova
    • Er besteht aus einer Baiser-Basis, auf die geschlagene Sahne gegeben wird und darauf wiederum frische Früchte, wie z.B. Erdbeeren, Heidelbeeren, Passionsfrucht und ein paar Spritzer Zitronensaft
    • Es wird immer mit Neuseeland gestritten, wer ihn denn eigentlich erfunden hat
    • Der Name geht zurück auf die Balletttänzerin Anna Pavlova, da der Erfinder der Pavlova beim Anblick des Kuchens an ihr weißes Tutu erinnert wurde
  • Zu Weihnachten und Ostern gibt es auch besonderes Gebäck, welches auf die britische Vergangenheit zurückgeht:
    • Christmas Pudding zu Weihnachten, ein saftiger Kuchen mit Zimt und Rosinen
    • Hot-Cross-Buns zu Ostern, die entweder reine süße Brötchen mit einem aufgebackenen Kreuz oder aber mit Trockenfrüchten oder Schokolade gefüllt sind

Trinken

  • Australierinnen und Australier trinken eher viel Alkohol
    • Obwohl dieser sehr teuer ist
    • Alkohol ist nur ein separaten „Bottle Shops“ bzw. „Liquor Stores“ zu bekommen, manchmal auch in Supermärkten, dann aber in einer abgetrennten Ecke mit separaten Kassen
  • Allgemein haben Australierinnen und Australier gern einen Drink zu Hand, sei es ein Bier oder Wein beim Picknick oder der Party

Glücksspiel

  • Wenn auch etwas versteckt und nicht auf den ersten Blick erkenntlich, ist das Glücksspiel in Australien ganz groß
  • Es gibt große Casinos in den Innenstädten der Metropolen
  • Jeder RSL (eine Art Veteranenclub) oder Country Club hat einen Bereich mit Spielautomaten, die auch rege genutzt werden

Hier Hören:

.

Auto fahren in Australien

Hier in Australien ist das Steuer auf der rechten und fährt man auf der linken Seite. Das kommt natürlich aus der Britischen Vergangenheit…
Zu Beginn ist das natürlich erst mal etwas ungewohnt. Wenn man in einer größeren Stadt Australiens erstmals ankommt und in ein Auto steigt, hat man zum Glück genügend andere Verkehrsteilnehmer, denen man hinterher fahren kann.
Mit der Zeit gewöhnt man sich auch gut an den Linksverkehr.

Straßen

Was in Deutschland die Autobahn ist, ist in Australien der Motorway oder der Highway. Wobei der Motorway ordentliche Aus- und Abfahrten hat und der Highway nur kleine Kreuzungen, sodass man dann eventuell die Gegenspur kreuzen muss, um zur rechten Seite abzufahren. Der Highway kann aber einspurig wie die deutsche Landstraße sein. In jedem Fall sagt der Name nichts über den Straßenbelag aus – der kann nämlich auch Sand sein. „Gravel Roads“ gibt es allerdings eher im dünn besiedelten Inland/Outback.
Grundsätzlich sind die Straßen hier meist nicht die besten. Klima-bedingt ist die Asphaltdecke meist eher dünn und kann daher auch schnell Löcher bekommen. Diese werden dann zwar zeitnah mit Kaltasphalt provisorisch gestopft, aber sind dann doch schnell wieder ausgefahren. Die langfristige Reparatur macht sich dann meist durch Unebenheiten bemerkbar. Es wird halt auch beim Straßenbau alles nicht so genau genommen…
Mautstraßen gibt es in Australien nur in großen Städten. Bezahlt wird nicht mehr am Häuschen, sondern voll elektronisch mit einem kleinen Sender im Auto oder per Kennzeichen in der Videoüberwachung.
Neben Verkehrszeichen gibt es auch Markierungen auf der Straße, die dann z.B. mit einer Zickzacklinie auf einen Fußgängerüberweg hinweisen. „Dragon teeth“, also kleine Dreiecke links und rechts der Spur weisen auf den Beginn einer Schulzone hin. Gelbe Linien am Straßenrand zeigen einen „Clearway“ an, also ein (zum Teil temporäres) Parkverbot.

Autos und LKW

Die Autos in Australien haben das Steuer natürlich auf der rechten Seite. Die Blinker- und Scheibenwischerhebel sind allerdings je nach Hersteller entweder auf die rechte Seite angepasst (australische und asiatische Hersteller) oder genauso angeordnet wie im deutschen Auto (deutsche Hersteller).
Automatik ist hier das Standardgetriebe, was nicht heißt, dass manuelle Schaltung gänzlich unbekannt ist.
Sehr beliebt sind große Autos – SUVs, Pickups (die hier „Utes“ heißen) und dann gern auch geländegängig mit Allradantrieb. Für das perfekte Outdoorabenteuer hat das Auto einen Schnorchel für Gewässerdurchfahrten, vorne eine „Roo Bar“, wie Frontschutzbügel hier genannt werden, mit extra LED Fernlicht und Funkantenne für das Handynetz-schwache Outback. Und ganz perfekt ausgerüstet hat man noch seine „Recovery Tracks“ für Schlamm und Sand auf dem Dach und die Markise am Dach. Dann kann im Großstadtdschungel nichts mehr schiefgehen.
Geht es doch mal auf längere Reise, empfiehlt sich ein Ersatzrad, da die Straßen entweder löchrig oder gern auch mal mit Schrauben verunreinigt sind. Auch die warmen Bedingungen und der Ganzjahreseinsatz setzen den Reifen natürlich zu.
Um sein Auto zu fahren, muss es zugelassen sein. Diese „Rego“ muss jährlich erneuert werden. Dafür braucht es eine Compulsory Third Party Insurance (CTP, auch „Green Slip“) und ab einem Alter von 5 Jahren in NSW einen Fahrtauglichkeitscheck (eSafety check, auch „Pink Slip“ genannt, ähnlich zum TÜV). Andere Staaten verlangen zum Teil keine Untersuchung, oder in NT nur alle 5 Jahre.
Lastwagen fahren hier, zumindest im dünnbesiedelten Inland, als Road Trains durch die Gegend. An der Küste sind es meist nur „Long Vehicle“, also extra lange LKW. Im Gegensatz zu deutschen Straßen, dürfen LKW hier 100 km/h schnell fahren.

Fahren lernen

Ab einem Alter von 16 Jahren kann man hier das Fahren lernen. Dazu benötigt man nur einen Sehtest und muss den „Driver Knowledge Test“ (Theorieprüfung) bestehen. Dann geht es mit einem Erwachsenen Autofahrer auf die Straße – im eigenen Auto, markiert mit einem gelben Schild und schwarzem L. 120 Fahrstunden inkl. 20 Nachstunden muss man in mindestens 10 Monaten absolvieren. Wenn man eine Fahrschule besucht und nicht die Eltern, kommt man schneller zu Ziel, denn dann zählt eine Fahrstunde wie drei Stunden mit den Eltern. Vor der praktischen Prüfung wartet noch der Hazard Perception Test, um Gefahrensituationen richtig einschätzen zu können.
Mit 17 Jahren und erfolgreicher Fahrprüfung darf man dann allein Auto fahren. Das erste Jahr mit einem weißen Schild und rotem P („Preliminary License“). Im zweiten Jahr nach der Prüfung wechselt das Schild zu einem grünen P. Ab dem dritten Jahr fährt man dann mit einem vollwertigen Führerschein, wenn man sich vorher nicht zu Schulden hat kommen lassen.
Durch das Familien-interne Auto fahren lernen, kann der Neuling natürlich nur so gut im Verkehr sein wie seine Lehrer. Sind diese also bereits schlechte Autofahrer, vererbt sich das direkt…

Im Straßenverkehr unterwegs

Australier sind im Straßenverkehr eher defensiv und zuvorkommend unterwegs. Grundsätzlich halten sich die Fahrer und Fahrerinnen an die Regeln und fahren auch meist etwas langsamer als die erlaubte Höchstgeschwindigkeit.
Ein Überholvorgang auf einer zweispurigen Straße endet gern in einem Schneckenrennen, da der Überholende oft vergisst seine eigene, schnellere Geschwindigkeit zu halten.

Regeln und Strafen

Der australische Straßenverkehr wird durch sehr viele Regeln bestimmt und diese wiederum durch hohe Strafen durchgesetzt. Hier einige Besonderheiten:
Es gibt kein Rechts vor Links. Jede Kreuzung regelt explizit die Vorfahrt. Auf T-Kreuzungen hat der durchgehende Verkehr Vorrang vor dem endenden Verkehr. Einzig im Kreisverkehr gilt rechts vor links, sprich das Auto, welches bereits im Kreisverkehr ist, hat Vorrang.
Bevor man in den Kreisverkehr einfährt, blinkt man schon in die Zielrichtung. Zum Beispiel beim rechts abbiegen (3/4 Kreis) blinkt man vor der Einfahrt und im Kreisverkehr durchgehend rechts. Nur beim Rausfahren, muss immer links geblinkt werden.
Es gibt einige State-spezifische Regeln, die unbedingt zu beachten sind. So ist z.B. das Wenden an einer Ampel nur in Victoria erlaubt. Alle anderen States verbieten dies, es sei denn, es ist ausdrücklich erlaubt.
Die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen ist allgemein 110 km/h, außer auf wenigen Straßen in Northern Territory, wo auch mal 130 km/h erlaubt sind. In Städten sind meist 60 km/h erlaubt und im Siedlungsgebiet immer noch 50 km/h.
In Schulzonen sind zur Schulzeit meist nur 40 km/h erlaubt. in South Australia sogar nur 25 km/h. Außerdem gelten erhöhte Strafen und strengere Regeln in Schulzonen. So gibt es z.B. 9 gelistete Wendemanöver, die nicht erlaubt sind.
Das Vorbeifahren an Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht am Straßenrand darf höchstens mit 40 km/h passieren (in SA 25 km/h), es sei denn in NSW sind mehr als 80 km/h erlaubt, dann muss „nur“ bedeutend verlangsamt werden, aber nicht zwangsweise bis auf 40 km/h runter.
Kinder müssen mindestens bis zum 7. Geburtstag auf einem Kindersitz sitzen und in der zweiten Reihe. Die Kindersitze haben hier nochmal höhere Sicherheitsanforderungen als in Deutschland.
Ein Parkplatz wird mit einem Schild mit einem P angezeigt. Steht dem P eine Zahl voraus, deutet diese auf die maximale Parkdauer hin. Steht Ticket oder Meter oder etwas ähnliches under dem P, muss Parkgebühr bezahlt werden. Eine Parkuhr im Auto gibt es allerdings nicht, sodass die Einhaltung der Parkdauer entweder per Vertrauen oder mit anderen technischen Mitteln gewährleistet wird.
Eine besondere Regel gibt es in Australien: kein Körperteil darf auf dem Auto schauen. Also Winken zum Abschied oder lässiges Ellenbogen raushalten ist formal nicht erlaubt – praktisch sieht man es jedoch ziemlich häufig…
Die Strafen für vergehen werden in Geldstrafen und „Demerit Points“ unterteilt. Die Geldstrafen sind empfindlich hoch. Wer 13 und mehr Punkte gesammelt hat, muss seinen Führerschein für einige Monate abgeben. Touristen können zwar keine Punkte erhalten, aber die Strafen sollte man lieber bezahlen, wenn man in Zukunft nochmal in Australien Urlaub machen möchte.

Hier Hören

.

© 2024 Australien Podcast

Theme von Anders NorénHoch ↑