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Schlagwort: links fahren

Anfang in Australien

Irgendwann ist immer das erste Mal. Unser Start in Australien war aufregend und voller Erkundungen. Alles will entdeckt und erlernt werden. Hier gibt es mal eine kleine Übersicht, was es am Anfang kennenzulernen gibt.

Auto Fahren

Australien als Auto-freundliches Land verlangt im Umkehrschluss natürlich auch einen fahrbaren Untersatz. Und dieser fährt hier bekanntermaßen auf der linken Seite – sprich das Lenkrad ist rechts. Das ist sicherlich Gewöhnungssache, geht aber eigentlich recht schnell. Doch Vorsicht – nach etwa 4 Wochen, so sagt man, hat man sich bereits so sehr an das Fahren auf der anderen Seite gewöhnt, dass das Risiko für Unfälle wieder steigt. Wenn dann nämlich eine ungewohnte Situation kommt, auf die man intuitiv reagiert, könnte die Reaktion die falsche sein (weil auf den Rechtsverkehr ausgerichtet).

Alles kennenlernen

Lerne deine Umgebung, deine Supermärkte, Ärzte, etc. kennen. Viele Geschäfte haben keine selbstverständlichen Namen…

  • Woolworth oder Coles sind Supermärkte
  • Big W, Kmart oder Target sind Gemischtwarenläden, wo es Kleidung aber auch Waren für den häuslichen Gebrauch gibt
  • Bunning und Mitre10 sind Baumärkte
  • Bing Lee, The Good Guys und JB-Hifi bieten Elektronik an

Ärzte sind oft privat zu zahlen, Termine gibt es per Telefon oder online.

Anmelden / Führerschein

In Australien meldet man sich nicht wie in Deutschland am Wohnort an.
Wenn man längere Zeit in Australien leben möchte, lohnt es sich, einen Australischen Führerschein zu besitzen. In NSW kann man diesen z.B. ganz bequem bei Service NSW beantragen. Dazu benötigt es nur den Reisepass, den deutschen Führerschein, ein weiteres Identifikationsdokument, z.B. eine Kreditkarte mit vollem Namen und etwas Geld.
Der Führerschein ist dann ein hilfreiches Identifikationsdokument, da er auch die Adresse und ein Foto enthält. Das Foto wird direkt am Counter bei der Beantragung gemacht, genauso wie ein Sehtest.

Mobiles Internet und Telefonie

Jeder Supermarkt verkauft SIM-Karten für das Handy. Die großen Anbieter sind Telstra (vergleichbar mit der deutschen Telekom), Vodafone und Optus. Und dann gibt es auch die Subbrands, wie z.B. Aldi Mobile, welche die Netze der großen Anbieter verwenden.
Mobiles Internet kommt meist zusammen mit einer Telefon- und SMS-Flatrate und ist gar nicht teuer.
Die Technik ist kompatibel zu unseren deutschen Handys, sodass es nach Einlegen der SIM-Karte und Anmelden beim Anbieter direkt losgehen kann.

Bankkonto und Bezahlen

Wer länger in Australien leben möchte, sollte sich ein lokales Bankkonto anlegen. Das kommt dann auch mit einer Debit-Card (offiziell ist das keine „Kredit“karte), zum lokalen bezahlen. Für den Anfang funktioniert natürlich auch die deutsche Kreditkarte, allerdings kann es hier zusätzliche Kosten für den Einsatz im Ausland geben.
Kartenzahlung ist in Australien sehr weit verbreitet. Selbst auf dem Markt kann man mittlerweile oft schon per „Tap“ mit Karte bezahlen.

Wohnen und andere Alltagshürden

Eine Wohnung oder Haus zur Miete zu finden kann mitunter sehr schwierig sein. Hat man ein Objekt gefunden, folgt ein intensives Bewerbungsverfahren, um der oder die Auserwählte zu werden. Wohnt man dann, gilt es die ganzen Utilities zu beantragen. Wasser ist in der Miete von Wohnungen oftmals enthalten. Strom, Internet und Gas ist jedoch separat zu bezahlen. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es bei Wasser, Strom und Gas jedoch keine monatliche Abschlagzahlung, sondern eine quartärliche, manuelle Ablesung, welche dann in Rechnung gestellt wird. Internet zahlt man dann allerdings doch monatlich.

Unterwegs gilt es am Anfang auch erst einmal die Abläufe kennen zu lernen – z.B. im Bus. Wo steigt man ein, wie kauft man seine Fahrkarte, woher weiß man, wo man aussteigen muss. Zum Beispiel in Sydney werden im Bus meist keine Stationen angesagt oder angezeigt. Da gilt es also zu wissen, wo man raus will, auf der Karte die Route nachzuverfolgen oder man fragt einfach freundlich den Busfahrer.

Und dann gilt es die Umgebung kennenzulernen und sich in die lokale Community zu integrieren. Viel Spaß dabei!

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Auto fahren in Australien

Hier in Australien ist das Steuer auf der rechten und fährt man auf der linken Seite. Das kommt natürlich aus der Britischen Vergangenheit…
Zu Beginn ist das natürlich erst mal etwas ungewohnt. Wenn man in einer größeren Stadt Australiens erstmals ankommt und in ein Auto steigt, hat man zum Glück genügend andere Verkehrsteilnehmer, denen man hinterher fahren kann.
Mit der Zeit gewöhnt man sich auch gut an den Linksverkehr.

Straßen

Was in Deutschland die Autobahn ist, ist in Australien der Motorway oder der Highway. Wobei der Motorway ordentliche Aus- und Abfahrten hat und der Highway nur kleine Kreuzungen, sodass man dann eventuell die Gegenspur kreuzen muss, um zur rechten Seite abzufahren. Der Highway kann aber einspurig wie die deutsche Landstraße sein. In jedem Fall sagt der Name nichts über den Straßenbelag aus – der kann nämlich auch Sand sein. „Gravel Roads“ gibt es allerdings eher im dünn besiedelten Inland/Outback.
Grundsätzlich sind die Straßen hier meist nicht die besten. Klima-bedingt ist die Asphaltdecke meist eher dünn und kann daher auch schnell Löcher bekommen. Diese werden dann zwar zeitnah mit Kaltasphalt provisorisch gestopft, aber sind dann doch schnell wieder ausgefahren. Die langfristige Reparatur macht sich dann meist durch Unebenheiten bemerkbar. Es wird halt auch beim Straßenbau alles nicht so genau genommen…
Mautstraßen gibt es in Australien nur in großen Städten. Bezahlt wird nicht mehr am Häuschen, sondern voll elektronisch mit einem kleinen Sender im Auto oder per Kennzeichen in der Videoüberwachung.
Neben Verkehrszeichen gibt es auch Markierungen auf der Straße, die dann z.B. mit einer Zickzacklinie auf einen Fußgängerüberweg hinweisen. „Dragon teeth“, also kleine Dreiecke links und rechts der Spur weisen auf den Beginn einer Schulzone hin. Gelbe Linien am Straßenrand zeigen einen „Clearway“ an, also ein (zum Teil temporäres) Parkverbot.

Autos und LKW

Die Autos in Australien haben das Steuer natürlich auf der rechten Seite. Die Blinker- und Scheibenwischerhebel sind allerdings je nach Hersteller entweder auf die rechte Seite angepasst (australische und asiatische Hersteller) oder genauso angeordnet wie im deutschen Auto (deutsche Hersteller).
Automatik ist hier das Standardgetriebe, was nicht heißt, dass manuelle Schaltung gänzlich unbekannt ist.
Sehr beliebt sind große Autos – SUVs, Pickups (die hier „Utes“ heißen) und dann gern auch geländegängig mit Allradantrieb. Für das perfekte Outdoorabenteuer hat das Auto einen Schnorchel für Gewässerdurchfahrten, vorne eine „Roo Bar“, wie Frontschutzbügel hier genannt werden, mit extra LED Fernlicht und Funkantenne für das Handynetz-schwache Outback. Und ganz perfekt ausgerüstet hat man noch seine „Recovery Tracks“ für Schlamm und Sand auf dem Dach und die Markise am Dach. Dann kann im Großstadtdschungel nichts mehr schiefgehen.
Geht es doch mal auf längere Reise, empfiehlt sich ein Ersatzrad, da die Straßen entweder löchrig oder gern auch mal mit Schrauben verunreinigt sind. Auch die warmen Bedingungen und der Ganzjahreseinsatz setzen den Reifen natürlich zu.
Um sein Auto zu fahren, muss es zugelassen sein. Diese „Rego“ muss jährlich erneuert werden. Dafür braucht es eine Compulsory Third Party Insurance (CTP, auch „Green Slip“) und ab einem Alter von 5 Jahren in NSW einen Fahrtauglichkeitscheck (eSafety check, auch „Pink Slip“ genannt, ähnlich zum TÜV). Andere Staaten verlangen zum Teil keine Untersuchung, oder in NT nur alle 5 Jahre.
Lastwagen fahren hier, zumindest im dünnbesiedelten Inland, als Road Trains durch die Gegend. An der Küste sind es meist nur „Long Vehicle“, also extra lange LKW. Im Gegensatz zu deutschen Straßen, dürfen LKW hier 100 km/h schnell fahren.

Fahren lernen

Ab einem Alter von 16 Jahren kann man hier das Fahren lernen. Dazu benötigt man nur einen Sehtest und muss den „Driver Knowledge Test“ (Theorieprüfung) bestehen. Dann geht es mit einem Erwachsenen Autofahrer auf die Straße – im eigenen Auto, markiert mit einem gelben Schild und schwarzem L. 120 Fahrstunden inkl. 20 Nachstunden muss man in mindestens 10 Monaten absolvieren. Wenn man eine Fahrschule besucht und nicht die Eltern, kommt man schneller zu Ziel, denn dann zählt eine Fahrstunde wie drei Stunden mit den Eltern. Vor der praktischen Prüfung wartet noch der Hazard Perception Test, um Gefahrensituationen richtig einschätzen zu können.
Mit 17 Jahren und erfolgreicher Fahrprüfung darf man dann allein Auto fahren. Das erste Jahr mit einem weißen Schild und rotem P („Preliminary License“). Im zweiten Jahr nach der Prüfung wechselt das Schild zu einem grünen P. Ab dem dritten Jahr fährt man dann mit einem vollwertigen Führerschein, wenn man sich vorher nicht zu Schulden hat kommen lassen.
Durch das Familien-interne Auto fahren lernen, kann der Neuling natürlich nur so gut im Verkehr sein wie seine Lehrer. Sind diese also bereits schlechte Autofahrer, vererbt sich das direkt…

Im Straßenverkehr unterwegs

Australier sind im Straßenverkehr eher defensiv und zuvorkommend unterwegs. Grundsätzlich halten sich die Fahrer und Fahrerinnen an die Regeln und fahren auch meist etwas langsamer als die erlaubte Höchstgeschwindigkeit.
Ein Überholvorgang auf einer zweispurigen Straße endet gern in einem Schneckenrennen, da der Überholende oft vergisst seine eigene, schnellere Geschwindigkeit zu halten.

Regeln und Strafen

Der australische Straßenverkehr wird durch sehr viele Regeln bestimmt und diese wiederum durch hohe Strafen durchgesetzt. Hier einige Besonderheiten:
Es gibt kein Rechts vor Links. Jede Kreuzung regelt explizit die Vorfahrt. Auf T-Kreuzungen hat der durchgehende Verkehr Vorrang vor dem endenden Verkehr. Einzig im Kreisverkehr gilt rechts vor links, sprich das Auto, welches bereits im Kreisverkehr ist, hat Vorrang.
Bevor man in den Kreisverkehr einfährt, blinkt man schon in die Zielrichtung. Zum Beispiel beim rechts abbiegen (3/4 Kreis) blinkt man vor der Einfahrt und im Kreisverkehr durchgehend rechts. Nur beim Rausfahren, muss immer links geblinkt werden.
Es gibt einige State-spezifische Regeln, die unbedingt zu beachten sind. So ist z.B. das Wenden an einer Ampel nur in Victoria erlaubt. Alle anderen States verbieten dies, es sei denn, es ist ausdrücklich erlaubt.
Die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen ist allgemein 110 km/h, außer auf wenigen Straßen in Northern Territory, wo auch mal 130 km/h erlaubt sind. In Städten sind meist 60 km/h erlaubt und im Siedlungsgebiet immer noch 50 km/h.
In Schulzonen sind zur Schulzeit meist nur 40 km/h erlaubt. in South Australia sogar nur 25 km/h. Außerdem gelten erhöhte Strafen und strengere Regeln in Schulzonen. So gibt es z.B. 9 gelistete Wendemanöver, die nicht erlaubt sind.
Das Vorbeifahren an Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht am Straßenrand darf höchstens mit 40 km/h passieren (in SA 25 km/h), es sei denn in NSW sind mehr als 80 km/h erlaubt, dann muss „nur“ bedeutend verlangsamt werden, aber nicht zwangsweise bis auf 40 km/h runter.
Kinder müssen mindestens bis zum 7. Geburtstag auf einem Kindersitz sitzen und in der zweiten Reihe. Die Kindersitze haben hier nochmal höhere Sicherheitsanforderungen als in Deutschland.
Ein Parkplatz wird mit einem Schild mit einem P angezeigt. Steht dem P eine Zahl voraus, deutet diese auf die maximale Parkdauer hin. Steht Ticket oder Meter oder etwas ähnliches under dem P, muss Parkgebühr bezahlt werden. Eine Parkuhr im Auto gibt es allerdings nicht, sodass die Einhaltung der Parkdauer entweder per Vertrauen oder mit anderen technischen Mitteln gewährleistet wird.
Eine besondere Regel gibt es in Australien: kein Körperteil darf auf dem Auto schauen. Also Winken zum Abschied oder lässiges Ellenbogen raushalten ist formal nicht erlaubt – praktisch sieht man es jedoch ziemlich häufig…
Die Strafen für vergehen werden in Geldstrafen und „Demerit Points“ unterteilt. Die Geldstrafen sind empfindlich hoch. Wer 13 und mehr Punkte gesammelt hat, muss seinen Führerschein für einige Monate abgeben. Touristen können zwar keine Punkte erhalten, aber die Strafen sollte man lieber bezahlen, wenn man in Zukunft nochmal in Australien Urlaub machen möchte.

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