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Schlagwort: Auto fahren

Als Ausländer:in in Australien

Wie lebt es sich als Ausländer:in – in unserem Fall als Deutsche – in Australien?! Australien ist zum Glück ein Schmelztiegel der Kulturen, sodass man hier als Deutsche:r kaum auffällt – letztendlich sind ja fast alle irgendwann einmal zugewandert.

Zuwanderungsgesellschaft mit rassistischen Tendenzen

Bedingt durch die Zuwanderungsgesellschaft sind im Laufe der Jahrzehnte viele Kulturen nach Australien eingewandert. Wir trafen Brasilianer:innen, Italiener:innen, Kolumbianer:innen, Engländer:innen und viele mehr. Dabei gibt es alle verschiedenen Hautfarben und jeder will gern ein angenehmes Leben in Australien verbringen. Das ist schon echt toll!

Allerdings gibt es trotzdem einen gewissen Rassismus – von vor langer Zeit zugewanderten, aber auch Neu-Australier:innen, die nun gegen noch mehr Zuwanderung schimpfen. Doch die allermeisten Menschen hier sind fröhlich und aufgeschlossen anderen gegenüber!

Integration in die Community

Wenn man sein Australienabenteuer startet, muss man sich entscheiden, wie weit man sich in die lokale Community integrieren möchte. Will man sein Leben hier meistern, ist es sicherlich empfehlenswert, über Sportvereine oder Schulveranstaltungen in die Gemeinschaft einzutauchen. Selbst wenn man nur temporär in Australien bleibt, ist das problemlos möglich – gerade der australische Pioniergeist hat keine großen Probleme mit dem Verabschieden, wenn sich die Wege wieder trennen.
Ähnlich wie die Amerikaner:innen sind auch die Australier:innen eher etwas oberflächlich. Dies macht es natürlich leichter, Anschluss zu finden und Kontakte zu knüpfen. Beim nächsten Social Event im Sportclub oder dem obligatorischen Sausage Sizzle nach einem Turnier, lässt es sich ganz leicht neue Bekanntschaften knüpfen.

Sprache

Englisch, bzw. Aussie-English, machen den Start in Down Under natürlich etwas leichter. Jeder hatte Englisch in der Schule und vielleicht auch schon ein bisschen Übung im Job. Jeglicher Akzent im eigenen Englisch soll dabei keine Hürde sein – hier sprechen sehr viele mit einem mehr oder weniger starken Akzent und sind es gewohnt, kein vornehmes British English zu hören.
Spannend wird es mit dem eigenen Englischwortschatz dann im Alltagsleben. Die Vokabeln für Spielgeräte auf dem Spielplatz oder Lebensmittel im Supermarkt musste auch ich anfangs wieder auffrischen (Google ist dein Freund…).

Auto fahren auf der linken Seite

Zum Neustart in Australien gehört natürlich auch, sich an den Linksverkehr zu gewöhnen. Dazu empfiehlt sich die Folge Auto fahren in Australien.

Das Land erkunden

Sobald du angekommen bist, heißt es dann natürlich auch das Land zu erkunden. Und da hat Australien natürlich sehr viel zu bieten. Also ab ins Auto, den Bus, den Zug oder das Flugzeug und die verschiedenen Landesteile und Kulturen in Australien kennenlernen. Das wird den Horizont noch einmal erweitern und sollte in jedem Fall ein wichtiger Bestandteil im Leben in Australien sein. Viel Spaß dabei!

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Anfang in Australien

Irgendwann ist immer das erste Mal. Unser Start in Australien war aufregend und voller Erkundungen. Alles will entdeckt und erlernt werden. Hier gibt es mal eine kleine Übersicht, was es am Anfang kennenzulernen gibt.

Auto Fahren

Australien als Auto-freundliches Land verlangt im Umkehrschluss natürlich auch einen fahrbaren Untersatz. Und dieser fährt hier bekanntermaßen auf der linken Seite – sprich das Lenkrad ist rechts. Das ist sicherlich Gewöhnungssache, geht aber eigentlich recht schnell. Doch Vorsicht – nach etwa 4 Wochen, so sagt man, hat man sich bereits so sehr an das Fahren auf der anderen Seite gewöhnt, dass das Risiko für Unfälle wieder steigt. Wenn dann nämlich eine ungewohnte Situation kommt, auf die man intuitiv reagiert, könnte die Reaktion die falsche sein (weil auf den Rechtsverkehr ausgerichtet).

Alles kennenlernen

Lerne deine Umgebung, deine Supermärkte, Ärzte, etc. kennen. Viele Geschäfte haben keine selbstverständlichen Namen…

  • Woolworth oder Coles sind Supermärkte
  • Big W, Kmart oder Target sind Gemischtwarenläden, wo es Kleidung aber auch Waren für den häuslichen Gebrauch gibt
  • Bunning und Mitre10 sind Baumärkte
  • Bing Lee, The Good Guys und JB-Hifi bieten Elektronik an

Ärzte sind oft privat zu zahlen, Termine gibt es per Telefon oder online.

Anmelden / Führerschein

In Australien meldet man sich nicht wie in Deutschland am Wohnort an.
Wenn man längere Zeit in Australien leben möchte, lohnt es sich, einen Australischen Führerschein zu besitzen. In NSW kann man diesen z.B. ganz bequem bei Service NSW beantragen. Dazu benötigt es nur den Reisepass, den deutschen Führerschein, ein weiteres Identifikationsdokument, z.B. eine Kreditkarte mit vollem Namen und etwas Geld.
Der Führerschein ist dann ein hilfreiches Identifikationsdokument, da er auch die Adresse und ein Foto enthält. Das Foto wird direkt am Counter bei der Beantragung gemacht, genauso wie ein Sehtest.

Mobiles Internet und Telefonie

Jeder Supermarkt verkauft SIM-Karten für das Handy. Die großen Anbieter sind Telstra (vergleichbar mit der deutschen Telekom), Vodafone und Optus. Und dann gibt es auch die Subbrands, wie z.B. Aldi Mobile, welche die Netze der großen Anbieter verwenden.
Mobiles Internet kommt meist zusammen mit einer Telefon- und SMS-Flatrate und ist gar nicht teuer.
Die Technik ist kompatibel zu unseren deutschen Handys, sodass es nach Einlegen der SIM-Karte und Anmelden beim Anbieter direkt losgehen kann.

Bankkonto und Bezahlen

Wer länger in Australien leben möchte, sollte sich ein lokales Bankkonto anlegen. Das kommt dann auch mit einer Debit-Card (offiziell ist das keine „Kredit“karte), zum lokalen bezahlen. Für den Anfang funktioniert natürlich auch die deutsche Kreditkarte, allerdings kann es hier zusätzliche Kosten für den Einsatz im Ausland geben.
Kartenzahlung ist in Australien sehr weit verbreitet. Selbst auf dem Markt kann man mittlerweile oft schon per „Tap“ mit Karte bezahlen.

Wohnen und andere Alltagshürden

Eine Wohnung oder Haus zur Miete zu finden kann mitunter sehr schwierig sein. Hat man ein Objekt gefunden, folgt ein intensives Bewerbungsverfahren, um der oder die Auserwählte zu werden. Wohnt man dann, gilt es die ganzen Utilities zu beantragen. Wasser ist in der Miete von Wohnungen oftmals enthalten. Strom, Internet und Gas ist jedoch separat zu bezahlen. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es bei Wasser, Strom und Gas jedoch keine monatliche Abschlagzahlung, sondern eine quartärliche, manuelle Ablesung, welche dann in Rechnung gestellt wird. Internet zahlt man dann allerdings doch monatlich.

Unterwegs gilt es am Anfang auch erst einmal die Abläufe kennen zu lernen – z.B. im Bus. Wo steigt man ein, wie kauft man seine Fahrkarte, woher weiß man, wo man aussteigen muss. Zum Beispiel in Sydney werden im Bus meist keine Stationen angesagt oder angezeigt. Da gilt es also zu wissen, wo man raus will, auf der Karte die Route nachzuverfolgen oder man fragt einfach freundlich den Busfahrer.

Und dann gilt es die Umgebung kennenzulernen und sich in die lokale Community zu integrieren. Viel Spaß dabei!

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An Australien vermissen

Uns steht ein großer Wechsel bevor – wir werden unseren Lebensmittelpunkt zurück nach Deutschland verlegen. Den Australien Podcast soll es allerdings weiterhin geben – noch gibt es Themen über die ich gern sprechen mag. Schick mir auch gerne deine Themenwünsche, was du gern erfahren möchtest. Entweder hier als Kommentar, per E-Mail, Facebook oder Instagram.
In jedem Fall gibt es so einige Sachen, die wir hier in Australien liebgewonnen haben und vermissen werden…

  • Sonntagsöffnungszeiten
    • Geschäfte und vor allem Supermärkte haben hier jeden Sonntag geöffnet.
    • Nach dem Urlaub also am Sonntag noch den Wocheneinkauf erledigen ist kein Problem.
  • Auto-freundliches Land
    • Wenn es auch nicht sehr umweltfreundlich ist, hilft es bei den großen Entfernungen und eher schlechteren Öffentlichen Verkehrsmitteln doch ungemein
    • Parkplätze gibt es meist ausreichend, egal ob am Shopping Centre oder am Strand
  • Strände
    • Hier ist jeder Strand besser als der andere.
    • Gerade in Sydney ist der Weg zum Strand oftmals nicht weit.
    • Abgesehen von der guten Meeresluft.
  • Sonne
    • Der viele Sonnenschein, selbst im Winter, sorgt für Vitamin-D und gute Laune.
  • Natur
    • Die tolle Natur in Sydney und auch im Rest von Australien hat immer wieder zu beeindruckenden Wanderungen eingeladen.
    • Das Wetter und die Möglichkeiten laden allgemein dazu ein, viele Aktivitäten draußen stattfinden zu lassen.
    • Wilde Tiere im Garten waren immer etwas Tolles – natürlich nur, solange es sich nicht um giftige Tiere handelte… Abends raschelten zwei verschiedene Arten Possums (Ring-Tail- und Brush-Tail-Possum) in den Büschen und tagsüber begeisterten z.B. die Regenbogenloris. Kleine bunte Papageien, die sich dann abends zu hunderten im Schlafbaum sammeln. Die gibt es dann eine halbe Stunde krach, bis jeder seinen Platz und seinen Nachbar gefunden hat und plötzlich ist Ruhe.
  • Urlaubsmöglichkeiten im eigenen Land
    • Die kleine Mini-Serie der Urlaubsdestinationen zeigt ja schon, dass Australien sehr viele tolle Ecken zu bieten hat. Vom Tropischen Norden, über den kühl-gemäßigten Süden, die Wüsten im Inneren und die tollen Strände an den Küsten gibt es für jeden Urlaub etwas Neues zu entdecken.
  • Offenheit und Freundlichkeit der Australierinnen und Australier
    • Wenn es auch meist eher etwas oberflächlicher zugeht, sind die Australier:innen sehr aufgeschlossen und man kann schnell ins Gespräch kommen. Dabei geht es immer freundlich zu, sodass gute Laune an der Tagesordnung ist. Das hebt dementsprechend auch die gesamte Stimmung und führt zu einer allgemein positiven Lebenseinstellung.
  • Multikulturelles Umfeld
    • Hier ist (fast) jede und jeder irgendwann mal zugewandert. Dementsprechend fällt man als zugewanderter Deutscher kaum auf. Einen Akzent haben viele in der Sprache, auch wenn sie schon seit Jahrzenten in Australien heimisch geworden sind.
    • Viele Kulturen sorgen dann natürlich auch für leckere internationale Restaurants. Das haben wir immer sehr genossen. Und meist kann man recht gesund essen.
  • Obst und Gemüse
    • Das tropische Obst und allen voran die Mangos waren immer wieder unschlagbar. Mittlerweile geht die Mango-Saison fast ein halbes Jahr vom Frühling bis in den Herbst.
    • Auch beim Gemüse gibt es meist eine gute Auswahl. Avocados sind z.B. das ganze Jahr zu bekommen und auch sehr lecker.
  • Sportmöglichkeiten im nahen Umfeld
    • Schwimmen ist hier ein teils überlebenswichtiger Sport, keine möchte sein Kind im Pool oder Meer ertrinken sehen. Das erklärt dann auch die guten australischen Ergebnisse bei internationalen Schwimmwettbewerben.
    • Laufen geht natürlich immer, auch wenn die Bedingungen besser sein könnten, wie z.B. fehlende Gehwege
    • Golf ist in Australien auch ein recht verbreiteter Sport, der von einer breiten Bevölkerung gespielt wird. Dementsprechend mangelt es auch nicht an Golfplätzen in jeder möglichen Lage.
    • Sportplätze gibt es fast in jedem Suburb und laden neben den eigentlichen Sportarten wie z.B. Netball, zum Rad- oder Rollschuhfahren ein.
  • Annehmlichkeiten der lokalen Gemeinden
    • Hier gibt es viele tolle Spielplätze für kleine und große Kinder.
    • Viele größere Parks haben Picknickplätze mit kostenlosen BBQ (Nutzbare BBQ, weil sie nicht mutwillig zerstört werden), teilweise sogar am Strand.
    • Viele öffentliche Toiletten – in Parks, an Spielplätzen, am Strand. Eigentlich überall wo man eine Toilette benötigt, ist eine zu finden. Und selbst öffentliche Toiletten sind meist in einem halbwegs akzeptablen Zustand. Das ganze gibt es dann sogar kostenlos.
    • Auch Wasserspender gibt es eigentlich überall, wo man sie benötigt. Auf jeden Fall in Parks und an Spielplätzen.
  • Gutes Wetter im Winter
    • Sonnenschein im Sommer erwartet und bekommt man in Sydney reichlich. Doch auch im oft kühlen Winter gibt es oft strahlend blauen Himmel und wärmenden Sonnenschein. So kann man auch im Winter draußen aktiv bleiben.
  • Sydney
    • Die Manly-Fähre war immer wieder ein Highlight. Eine knappe halbe Stunde Fahrt durch tolle Buchten, vorbei an urbanen Stadtteilen und grünen Nationalparks. Vom beschaulichen Manly ging es direkt in den Central Business District mit seinen Hochhäusern, der Oper links und der Harbour Bridge rechts.
    • Das Sydney Opera House ist jedes Mal wieder magisch, wenn man in die Innenstadt kommt.
    • Natürlich gehört auch die Harbour Bridge zum unverwechselbaren Erscheinungsbild dazu.

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Auto fahren in Australien

Hier in Australien ist das Steuer auf der rechten und fährt man auf der linken Seite. Das kommt natürlich aus der Britischen Vergangenheit…
Zu Beginn ist das natürlich erst mal etwas ungewohnt. Wenn man in einer größeren Stadt Australiens erstmals ankommt und in ein Auto steigt, hat man zum Glück genügend andere Verkehrsteilnehmer, denen man hinterher fahren kann.
Mit der Zeit gewöhnt man sich auch gut an den Linksverkehr.

Straßen

Was in Deutschland die Autobahn ist, ist in Australien der Motorway oder der Highway. Wobei der Motorway ordentliche Aus- und Abfahrten hat und der Highway nur kleine Kreuzungen, sodass man dann eventuell die Gegenspur kreuzen muss, um zur rechten Seite abzufahren. Der Highway kann aber einspurig wie die deutsche Landstraße sein. In jedem Fall sagt der Name nichts über den Straßenbelag aus – der kann nämlich auch Sand sein. „Gravel Roads“ gibt es allerdings eher im dünn besiedelten Inland/Outback.
Grundsätzlich sind die Straßen hier meist nicht die besten. Klima-bedingt ist die Asphaltdecke meist eher dünn und kann daher auch schnell Löcher bekommen. Diese werden dann zwar zeitnah mit Kaltasphalt provisorisch gestopft, aber sind dann doch schnell wieder ausgefahren. Die langfristige Reparatur macht sich dann meist durch Unebenheiten bemerkbar. Es wird halt auch beim Straßenbau alles nicht so genau genommen…
Mautstraßen gibt es in Australien nur in großen Städten. Bezahlt wird nicht mehr am Häuschen, sondern voll elektronisch mit einem kleinen Sender im Auto oder per Kennzeichen in der Videoüberwachung.
Neben Verkehrszeichen gibt es auch Markierungen auf der Straße, die dann z.B. mit einer Zickzacklinie auf einen Fußgängerüberweg hinweisen. „Dragon teeth“, also kleine Dreiecke links und rechts der Spur weisen auf den Beginn einer Schulzone hin. Gelbe Linien am Straßenrand zeigen einen „Clearway“ an, also ein (zum Teil temporäres) Parkverbot.

Autos und LKW

Die Autos in Australien haben das Steuer natürlich auf der rechten Seite. Die Blinker- und Scheibenwischerhebel sind allerdings je nach Hersteller entweder auf die rechte Seite angepasst (australische und asiatische Hersteller) oder genauso angeordnet wie im deutschen Auto (deutsche Hersteller).
Automatik ist hier das Standardgetriebe, was nicht heißt, dass manuelle Schaltung gänzlich unbekannt ist.
Sehr beliebt sind große Autos – SUVs, Pickups (die hier „Utes“ heißen) und dann gern auch geländegängig mit Allradantrieb. Für das perfekte Outdoorabenteuer hat das Auto einen Schnorchel für Gewässerdurchfahrten, vorne eine „Roo Bar“, wie Frontschutzbügel hier genannt werden, mit extra LED Fernlicht und Funkantenne für das Handynetz-schwache Outback. Und ganz perfekt ausgerüstet hat man noch seine „Recovery Tracks“ für Schlamm und Sand auf dem Dach und die Markise am Dach. Dann kann im Großstadtdschungel nichts mehr schiefgehen.
Geht es doch mal auf längere Reise, empfiehlt sich ein Ersatzrad, da die Straßen entweder löchrig oder gern auch mal mit Schrauben verunreinigt sind. Auch die warmen Bedingungen und der Ganzjahreseinsatz setzen den Reifen natürlich zu.
Um sein Auto zu fahren, muss es zugelassen sein. Diese „Rego“ muss jährlich erneuert werden. Dafür braucht es eine Compulsory Third Party Insurance (CTP, auch „Green Slip“) und ab einem Alter von 5 Jahren in NSW einen Fahrtauglichkeitscheck (eSafety check, auch „Pink Slip“ genannt, ähnlich zum TÜV). Andere Staaten verlangen zum Teil keine Untersuchung, oder in NT nur alle 5 Jahre.
Lastwagen fahren hier, zumindest im dünnbesiedelten Inland, als Road Trains durch die Gegend. An der Küste sind es meist nur „Long Vehicle“, also extra lange LKW. Im Gegensatz zu deutschen Straßen, dürfen LKW hier 100 km/h schnell fahren.

Fahren lernen

Ab einem Alter von 16 Jahren kann man hier das Fahren lernen. Dazu benötigt man nur einen Sehtest und muss den „Driver Knowledge Test“ (Theorieprüfung) bestehen. Dann geht es mit einem Erwachsenen Autofahrer auf die Straße – im eigenen Auto, markiert mit einem gelben Schild und schwarzem L. 120 Fahrstunden inkl. 20 Nachstunden muss man in mindestens 10 Monaten absolvieren. Wenn man eine Fahrschule besucht und nicht die Eltern, kommt man schneller zu Ziel, denn dann zählt eine Fahrstunde wie drei Stunden mit den Eltern. Vor der praktischen Prüfung wartet noch der Hazard Perception Test, um Gefahrensituationen richtig einschätzen zu können.
Mit 17 Jahren und erfolgreicher Fahrprüfung darf man dann allein Auto fahren. Das erste Jahr mit einem weißen Schild und rotem P („Preliminary License“). Im zweiten Jahr nach der Prüfung wechselt das Schild zu einem grünen P. Ab dem dritten Jahr fährt man dann mit einem vollwertigen Führerschein, wenn man sich vorher nicht zu Schulden hat kommen lassen.
Durch das Familien-interne Auto fahren lernen, kann der Neuling natürlich nur so gut im Verkehr sein wie seine Lehrer. Sind diese also bereits schlechte Autofahrer, vererbt sich das direkt…

Im Straßenverkehr unterwegs

Australier sind im Straßenverkehr eher defensiv und zuvorkommend unterwegs. Grundsätzlich halten sich die Fahrer und Fahrerinnen an die Regeln und fahren auch meist etwas langsamer als die erlaubte Höchstgeschwindigkeit.
Ein Überholvorgang auf einer zweispurigen Straße endet gern in einem Schneckenrennen, da der Überholende oft vergisst seine eigene, schnellere Geschwindigkeit zu halten.

Regeln und Strafen

Der australische Straßenverkehr wird durch sehr viele Regeln bestimmt und diese wiederum durch hohe Strafen durchgesetzt. Hier einige Besonderheiten:
Es gibt kein Rechts vor Links. Jede Kreuzung regelt explizit die Vorfahrt. Auf T-Kreuzungen hat der durchgehende Verkehr Vorrang vor dem endenden Verkehr. Einzig im Kreisverkehr gilt rechts vor links, sprich das Auto, welches bereits im Kreisverkehr ist, hat Vorrang.
Bevor man in den Kreisverkehr einfährt, blinkt man schon in die Zielrichtung. Zum Beispiel beim rechts abbiegen (3/4 Kreis) blinkt man vor der Einfahrt und im Kreisverkehr durchgehend rechts. Nur beim Rausfahren, muss immer links geblinkt werden.
Es gibt einige State-spezifische Regeln, die unbedingt zu beachten sind. So ist z.B. das Wenden an einer Ampel nur in Victoria erlaubt. Alle anderen States verbieten dies, es sei denn, es ist ausdrücklich erlaubt.
Die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen ist allgemein 110 km/h, außer auf wenigen Straßen in Northern Territory, wo auch mal 130 km/h erlaubt sind. In Städten sind meist 60 km/h erlaubt und im Siedlungsgebiet immer noch 50 km/h.
In Schulzonen sind zur Schulzeit meist nur 40 km/h erlaubt. in South Australia sogar nur 25 km/h. Außerdem gelten erhöhte Strafen und strengere Regeln in Schulzonen. So gibt es z.B. 9 gelistete Wendemanöver, die nicht erlaubt sind.
Das Vorbeifahren an Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht am Straßenrand darf höchstens mit 40 km/h passieren (in SA 25 km/h), es sei denn in NSW sind mehr als 80 km/h erlaubt, dann muss „nur“ bedeutend verlangsamt werden, aber nicht zwangsweise bis auf 40 km/h runter.
Kinder müssen mindestens bis zum 7. Geburtstag auf einem Kindersitz sitzen und in der zweiten Reihe. Die Kindersitze haben hier nochmal höhere Sicherheitsanforderungen als in Deutschland.
Ein Parkplatz wird mit einem Schild mit einem P angezeigt. Steht dem P eine Zahl voraus, deutet diese auf die maximale Parkdauer hin. Steht Ticket oder Meter oder etwas ähnliches under dem P, muss Parkgebühr bezahlt werden. Eine Parkuhr im Auto gibt es allerdings nicht, sodass die Einhaltung der Parkdauer entweder per Vertrauen oder mit anderen technischen Mitteln gewährleistet wird.
Eine besondere Regel gibt es in Australien: kein Körperteil darf auf dem Auto schauen. Also Winken zum Abschied oder lässiges Ellenbogen raushalten ist formal nicht erlaubt – praktisch sieht man es jedoch ziemlich häufig…
Die Strafen für vergehen werden in Geldstrafen und „Demerit Points“ unterteilt. Die Geldstrafen sind empfindlich hoch. Wer 13 und mehr Punkte gesammelt hat, muss seinen Führerschein für einige Monate abgeben. Touristen können zwar keine Punkte erhalten, aber die Strafen sollte man lieber bezahlen, wenn man in Zukunft nochmal in Australien Urlaub machen möchte.

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