Wenn man an Australien denkt, hat man Sonnenschein und warme Temperaturen im Kopf. Zumindest ging uns das schon mehrmals so. Doch ganz so einfach lässt sich das Wetter in Australien nicht zusammenfassen. Daher gibt es hier nun eine Folge über das Klima in Australien.
Jahreszeiten in Sydney
In Sydney sind die Jahreszeiten durchaus ausgeprägt.
Im Sommer kann es sehr heiß werden, dafür ist die Luftfeuchtigkeit auch eher hoch und lässt die Temperaturen drückend werden.
Im Herbst färben auch hier viele Bäume ihre Blätter bunt, bevor diese dann abfallen. Meist ist es bis Ende April noch angenehm warm, sodass man sogar noch im Ozean baden gehen kann. Der Mai wird meist schon empfindlich kühler.
Ab Juni herrscht offiziell Winter. Bedingt durch die fehlende Isolierung, dünne Fenster und luftige Bauweise kann es nachts schon mal kalt im Haus werden. Wir hatten im Winter regelmäßig nur 13°C im Haus. Da kommen einem die 6°C draußen sehr kalt vor – Mütze und dicke Jacke sind im Winter nicht unüblich.
Der Frühlingsbeginn im September ist meist noch frisch, bevor es dann im Oktober langsam wärmer wird. Der November zeigt dann schon erste Hochsommertage, oft gefolgt von kühleren Tagen bis maximal 20°C. Diese Schwankungen sind zum Jahreszeitenwechsel nicht unüblich.
Perth hat im Westen Australien hat übrigens ein ganz ähnliches Klima wie Sydney.
Regen
Sydney verzeichnet im Jahr etwa 1200mm Regen pro Jahr. Das ist doppelt so viel wie Berlin. „East Coast Lows“ über der Tasman Sea sorgen im Winter für besonders viel und ausdauernden Regen.
Im Norden Australiens geht der Niederschlag bis auf 2000mm hoch – hier in den Tropen gibt es dann im Sommer Zyklone und konsequenterweise Regenwälder.
Perth im Westen kommt nur auf etwa 700mm Regen pro Jahr und Alice Springs im Herzen Australien sogar nur 300mm, aber eben nicht komplett trocken.
Sonnenschein
Trotz des, im Vergleich zu Mitteleuropa, vielen Regens, scheint auch viel die Sonne. Sydney kommt auf fast 2600 Sonnenstunden, Perth als Spitzenreiter sogar auf 3200h – das ist doppelt so viel wie Hamburg.
Auf Grund der geographischen Lage nah am Äquator und im Sommer näher zur Sonne ist hier die UV-Strahlung besonders hoch. UV-Index 14 und im Norden noch höher sind im Sommer die Norm – ab UV-Index 3 ist Sonnenschutz nötig. Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50+ ist hier also an der Tagesordnung. Zusammen mit einem Hut, einem T-Shirt, einer Sonnenbrille und Schutz im Schatten („Slip, Slap, Slop, Seek, Slide“) ist man dann gut geschützt.
Im Zentrum Australiens bringt die Sonne im Sommer auch unerträgliche Hitze mit sich, sodass Aktivitäten am Uluru nur in den Morgen- und Abendstunden möglich sind.
Trockenheit
Dürreperioden gehören zu Australien. Die viele und harsche Sonne trocknet das Land schnell aus. Wenn dann noch der Regen wegbleibt, kommt es schnell zur Dürreperiode. Die letzte/aktuelle Dürreperiode in Australien begann im Januar 2018. Ob die trotz des Regens seit Februar beendet ist, kann noch nicht abschließend gesagt werden. Die vorherige Dürre von 2001 bis 2009 hatte auch feuchtere Phasen zwischendurch, die jedoch nicht ausreichten, um den Prozess des Austrocknens nachhaltig zu stoppen.
Als Konsequenz steigt dann die Wald- und Grasbrandgefahr. Der „Black Summer“ 2019/2020 hat das eindrucksvoll bewiesen, als unzählige Feuer an der Australischen Ostküste über Monate unkontrollierbar wüteten.
La Niña und El Niño
Wenn der Ostpazifik kühler und der Westpazifik wärmer als normal ist, strömt feuchte Luft Richtung Westen und sorgt für mehr Regen an Australiens Ostküste. Dieses Phänomen wird La Niña und ist für den Sommer 2020/2021 vorhergesagt.
Im Gegensatz dazu bringt El Niño Trocken nach Australien, weil die feuchte Luft vom kühleren Westpazifik in Richtung wärmen Ostpazifik strömt.
Melbourne – vier Jahreszeiten an einem Tag
In Australien wird im Zusammenhang mit Melbourne, der Hauptstadt von Victoria an der Südküste, oft über die Stadt mit den vier Jahreszeiten an einem Tag gesprochen. Kommt der Wind im Sommer vom Inland, bringt er heiße Temperaturen mit sich. Wechselt er dann jedoch im Laufe des Tages auf Süden, strömt Antarktische Luft in die Stadt und lässt es entsprechend kühl werden. Temperatursprünge von über 20°C in wenigen Minuten bis Stunden sind dann keine Seltenheit.
Beste Reisezeit
Will man den Australischen Süden bereisen, eignet sich der späte Frühling über den Sommer bis in den Herbst hinein am besten (also die europäischen Wintermonate). Dennoch sollte auch immer Gepäck für kühlere Tage oder Regen eingeplant werden.
Den warmen Norden oder das trockene Zentrum bereist man lieber in den australischen Wintermonaten, also etwa von April bis Oktober. Die anderen Monate sind natürlich nicht kategorisch ausgeschlossen, doch der Sommer bringt so seine Probleme, wie hohe Hitze oder Zyklongefahr mit sich.
Hier hören:
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P.S.: Soundtechnisch gibt es ein paar kleine „unrunde“ Stellen, die ich auf Grund grober Schnitzer neu einsprechen musste. Der Inhalt wird davon jedoch nicht beeinträchtig 😉
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